Weisser Astracan.

Diel I. 2; Luc. IV. 3. b; Hogg. I. 1. A.

* † August.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: im vorigen Jahrhundert aus dem südlichen Russland nach Deutschland gekommen, ist er jetzt in Liefland, Schweden und auch in einigen Gegenden Deutschlands sehr verbreitet. In der siebenten Versammlung deutscher Pomologen und Obstzüchter zu Trier im Jahre 1874 wurde er zum Anbau empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Glacée d'Été (Nicolas de Bonnefond, le Jardin francais, 1653, Seite 107).

  2. Astrakanischer Sommerapfel (Diel VII. 77).

  3. Glace de Zèlande (Lindley, Guide to the orchard and kitchen garden, 1831, No. II).

  4. Transparent de Zürich (Congrès pomologique, Session de 1839).

  5. Astracan blanche (André Leroy, Dictionnaire de pomologie, No. 19).

  6. Weisser Astracan (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 28).

Gestalt: mittelgrosse, etwa 70 mm. breite, 55 mm. hohe, rundlich gebaute Frucht; der Bauch sitzt wenig unter der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund und etwas mehr zugespitzt nach dem Kelche ab.

Kelch: geschlossen; Blättchen weisswollig, langgespitzt; Kelcheinsenkung

sehr flach und nicht breit, mit einigen Falten umgeben, welche sich gleichfalls flach über die Frucht ausbreiten.

Stiel: mittellang, hervorragend, oft fleischig, filzig; Stieleinsenkungflach, breit und mit Rost  bekleidet.

Schale: sehr fein, beduftet, strohgelb, oft weisslich, auf der Sonnenseite bei freihängenden Früchten schwach geröthet oder röthlich gestreift. Zikadirende Stellen erscheinen aussen gelblich grün, durchscheinend; Punkte zahlreich, fein, weisslich; Geruch schwach erdbeerartig.

Fleisch: schneeweiss, sehr fein, weich, saftig, von weinsäuerlichem Geschmacke. Bei rechter Reife beginnen einige Früchte zu zikadiren und das Fleisch wird glasartig durchscheinend.

Kernhaus: hohlachsig, Fächer gross, geräumig, ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts abgerundet, kelchwärts lang zugespitzt; Kelchröhre kegelförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: sie reift Ende Juli und dauert bis Ende August; als früheste Sorte für den Markt, so wie für die Tafel recht schätzbar.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr lebhaft, bildet eine breite, kugelförmige Krone, ist früh und sehr tragbar, gedeihet in jedem Boden und noch in rauhen Gegenden. Die grosse weisse Blüthe erscheint früh, ist aber nicht empfindlich.

Die Sommertriebe sind schlank, braunroth, wenig punktirt, schwach wollig; Fruchtaugen abgerundet kegelförmig, wollig; Holzaugen stumpf kegelförmig, anliegend; Blätter sehr gross, oval, kurz zugespitzt, stark gezähnt, auf der Unterseite etwas wollig; Blattstiel mittellang, schwach, röthlich angelaufen; Afterblätter kurz, linienförmig.