London-Pepping.

Diel IV. 1; Luc. III. 1. b; Hogg III. 1.A.(von Flotow VIII, Wachs-Reinette; Lucas VII. Rambour-Reinette.)

Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: er stammt aus der Grafschaft Norfolk in England; er soll einer der ältesten Aepfel sein, dessen Entstehung bis zum Jahre 1580 zurückgeführt werden kann. Wann er in Deutschland eingeführt wurde, ist nicht bekannt; beschrieben wurde er zuerst durch Dittrich im Jahre 1837. In Werder bei Potsdam ist er als Bastard Calville sehr verbreitet; in den dortigen Obstanlagen finden sich häufig sehr starke Bäume vor. Auf meine Empfehlung wurde er in Trier im Jahre 1874 in der 7. Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 anzupflanzenden Sorten aufgenommen.

Literatur und Synonyme:

  1. Five-Crown Pippin (John Turner, Transactions of the Horticultural Society of London, 1819, III., S. 310).

  2. London Pippin (Thompson, Catalogue of fruits cultivated in the garden of the Horticultural Society of London, 1842, No 410).

  3. Pomme de Londres (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 256).

  4. London-Pepping (von Flotow, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 324).

Gestalt und Grösse: grosser, etwa 75 mm breiter, 60 mm hoher, schöngerippter Apfel; der Bauch sitzt wenig unter der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund und etwas mehr zugespitzt nach dem Kelche ab.

Schale: fein, glatt, sehr geschmeidig, später etwas fettig, vom Baume grasgrün, später in der Regel einfarbig grünlichgelb, auf der Sonnenseite citronengelb, besonnte Früchte oft trübroth verwaschen. Schalenpunkte zahlreich, namentlich um den Kelch; auch finden sich einige feine rothbraune, grünliche und weissliche Punkte.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen an der Basis breit, lang, grün, wollig, mit den Spitzen in der Regel zusammengeneigt; Kelcheinsenkung flach, eng, mit 5 hervorragend starken Falten, die sich calvillenartig über die Frucht hinziehen und nach dem Stiele zu verlieren; der durch die grünlichen Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts flach abgerundet, kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig, tief bis auf die Fruchtblätter hinabgehend; Staubfäden hoch oben entspringend.

Stiel: kurz, kaum herausragend, holzig, braun; Stieleinsenkung tief, breit, strahlig-hellbraun berostet.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer geöffnet, geräumig, aufgerissen, gut ausgebildete, rundlich-ovale, kurz zugespitzte, hellbraune Samen enthaltend.

Fleisch: gelblich-weiss, fest, feinkörnig, reinettenartig, saftig, von angenehmem, süss-säuerlichem, gewürzigem Geschmacke.

Reife und Nutzung: vorzügliche Frucht für die Tafel und Wirthschaft; sie wird im December lagerreif und hält sich gut aufbewahrt bis in den März, darf aber nicht zu früh abgenommen werden.

Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, bildet flachrunde Kronen, ist fruchtbar und gedeiht in jedem Erdreich, selbst in leichtem Sandboden. Hier hat er sich nie empfindlich gezeigt; er kann daher auch zur Bepflanzung der Wege und Strassen benutzt werden.

Die Sommertriebe sind lang, violett-braun, stark wollig, zerstreut punktirt; Fruchtaugen gross, stumpf-kegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, anliegend; Blatt mittelgross, eiförmig, kurz zugespitzt, am Rande stark gezähnt, auf der Oberfläche glänzend, unterseits filzig; Stiel kurz, stark, wollig; Nebenblätter schmallanzettlich.