Calvillartige Reinette.

Diel IV. l; Luc. VII. 2. a (b); Hogg III. l. A.

** †† December—März.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über ihre Heimath ist Genaures nicht bekannt; Diel erhielt sie 1805 als Reinette d'Espagne aus Trier und vermuthet, dass sie aus Lothringen stamme. In Deutschland ist sie noch wenig verbreitet, sie verdient aber, namentlich in Hausgärten, als Hochstamm und als Pyramide angepflanzt zu werden.

Literatur und Synonyme:

  1. Calvillartige Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1799, I. S. 130.)

  2. Gelbe spanische Reinette (Diel A—B. IV. 82).

  3. Gelbe spanische Reinette (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 118).

  4. Reinette calvillée (Mas, le Verger, No. 41).

  5. Calvillartige Renette (Dochnahl, der sichere Führer in der Obstkunde. S. 126. No. 500).

Gestalt: mittelgrosse, flach-kugelförmige, mitunter etwas hochgebaute, etwa 70 mm breite und 60 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte; nach dem Stiele rundet sich die Frucht gleichmässig zu, während sie nach dem Kelche merklich abnimmt und sich stark, abstumpft.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen breit, zugespitzt, zusammenneigend; Kelcheinsenkung tief und weit, mit Rippen umgeben, die schwach calvillartig über die Frucht verlaufen.

Stiel: kurz, dünn, holzig, braun; Stieleinsenkung tief trichterförmig, strahlenförmig berostet.

Schale: fein, rauh, nicht geschmeidig werdend, gelblichgrün, später gelb, auf der Sonnenseite bisweilen schwach bräunlich geröthet; Punkte fein, zahlreich, oft kleine Roststernchen bildend, gewöhnlich heller umringelt. Geruch schwach.

Fleisch: grünlichgelb, sehr fein, mürbe, mässig saftvoll, von gewürzhaftem, etwas weinartigem, sehr angenehmem Zuckergeschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Kammern geschlossen, geräumig, grosse, lang-zugespitzte, braune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches flach zwiebelförmig, stiel- und kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre lang trichterförmig, tief hinabgehend; Staubfäden in der. Mitte entspringend.

Reifzeit und Nutzung: December bis März. Vorzügliche Frucht für die Tafel, aber auch für die Wirthschaft sehr brauchbar. Nach Januar verliert sie das feine Gewürz.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr lebhaft, bildet eine mittelgrosse, kugelförmige Krone, ist früh und sehr tragbar und gedeiht in jedem Boden. Nach Engelbrecht's, Koch's und meinen Beobachtungen eignet er sich namentlich zur Erziehung von Zwergstämmen; an Pyramiden werden die Früchte besonders schön.

Sommertriebe stark, braunroth, wollig, silberhäutig, fein punktirt; Augen etwas wollig; Blatt mittelgross, hellgrün, eiförmig oder elliptisch, unterseits wollig, stumpf gezähnt; Nebenblätter pfriemenförmig.