ALLGEMEINE ZUCHTINFORMATION

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Sortenwahl und lagern.

 

Bei der Anpflanzung des Kernobstes sollte man weniger auf die Güte der Sorten, als vielmehr auf ihren Nutzwerth sehen; Niemand hat dies energischer befürwortet, als mein verehrter Freund, Professor Dr. K. Koch. Das edelste Tafelobst erfordert meistens einen guten Boden und eine warme geschützte Lage; auch sind die Bäume häufig nicht recht tragbar. Das Wirthschaftsobst liefert dagegen gesunde und fruchtbare Bäume, die oft einen grösseren Gewinn abwerfen. Die Sucht, vorzugsweise das feinste und edelste Tafelobst anzupflanzen, hat dem vaterländischen Obstbau eben so grossen Nachtheil gebracht, als die Empfehlung und Verbreitung ungeprüfter Neuheiten, oder solcher Varietäten, deren Wachsthums- und Tragbarkeits-Bedingungen völlig unbekannt oder noch nicht in ausreichender Weise beobachtet worden sind. Leider sind viele Obstbaumhändler so gewissenlos, Neuheiten und nur für Frankreich und Belgien passende Sorten mit fettgedruckten Lettern in ihren Catalogen zu empfehlen. Möge sich jeder vor Ankauf hüten.

 

 

Aufbewahrung des Obstes.

Die Autbewahrung des Obstes und die Behandlung desselben ist von grossem Einfluss auf den Geschmack und die Haltbarkeit. Bei der Aufbewahrung handelt es sich darum, das Obst möglichst lange gut zu erhalten und in möglichster Frische und Gesundheit auf den Markt zu bringen. Der Reifeprozess des Kernobstes muss auf dem Lager verlangsamt werden; die Erfahrung hat gelehrt, dass Licht und Wärme die Lagerreife beschleunigen, und sich das Obst in Räumen mit möglichst niedriger und gleich-massiger Temperatur am besten hält. Solche Räumlichkeiten bieten Keller, die eine gleichmässige Temperatur und wenig Feuchtigkeit haben. Sie werden vor der Aufnahme des Obstes gründlich gereinigt und gelüftet, die Mauern mit Kalkmilch getüncht und mit Stellagen versehen. Die Früchte werden an einem trockenen Tage sorgfältig gepflückt und alle irgendwie gedrückten, beschädigten und wurmstichtigen entfernt. Einige Tage nach dem Einbringen lässt man die Fenster offen stehen, damit die Früchte abtrocknen und die Luft gereinigt wird; dann schliesse man sämmtliche Oeffnungen, halte das Licht entfernt, weil dasselbe die chemischen Veränderungen beschleunigt. Alle 14 Tage werden die Früchte nachgesehen und die schlechten entfernt. Bei reichlicher Obsternte kann man die Früchte auch doppelt auf einander legen.

In nach Norden gelegenen, frostfreien, dunklen Kammern hält sich das Obst ebenfalls recht gut.

 

 

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