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HAUPTMENU

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BLÄTTER (Birne 1-100)

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Verpflanzen und Baumform.

 

Nach Mohl's interessanten Versuchen schliesst der Jahresring der Wurzeln nicht gleichzeitig mit dem entsprechenden Jahresring des Stammes ab, sondern er scheint erst gegen Anfang Winter als vollkommen vollendet. Hieraus geht hervor, dass das Verpflanzen der Obstbäume entweder so früh im Herbst geschehen muss, dass noch durch Neubildungen von Wurzeln die eingetretene Störung wieder aufgehoben werden kann, oder erst nach dem Abschluss der Bildung des Verdickungsringes der Wurzeln, beim Beginn des Frühjahrs. Ein späteres Verpflanzen beim Eintritt des Winters, so wie ein verspätetes Verpflanzen bei schon vorgeschrittenem. Trieb, wirkt stets nachtheilig, weil die Reservestoffe im letzteren Falle grösstentheils verbraucht sind, im ersteren dagegen sich an der Schnittfläche weder Callus noch Wurzeln bilden können, die Schnittflächen werden im Winter schwarz, oft faulig, und die jüngeren'Wurzeln müssen an oberen Theilen erscheinen.

 

 

Für kleinere Gärten und für Obstzüchter, die möglichst viel Sorten zur Beobachtung oder zu anderen Zwecken auf einen kleinen Raum anpflanzen wollen, kann ich die Spindelpyramide (fuseau) sehr empfehlen. Dieselbe eignet sich vorzugsweise für Apfel- und Birnsorten, welche einen sehr gedrungenen Wuchs und kurzes Fruchtholz haben z. B. Ananas-Reinette, Weisser Winter-Calvill, Pariser Rambour-Remette; Clairgeau u. s. w. Der Hauptcharacter dieser Form besteht darin, dass die auf schwachtriebige Unterlagen veredelten Stämmchen von unten bis oben mit kurzem Fruchtholz gleichmässig besetzt sind.

Man pflanzt am besten einjährige Veredlungen, schneidet sie auf ihrer Länge zurück und sämmtliche Seitentriebe auf Astring. Die oberen Triebe werden im krautartigen Zustande entspitzt und die unteren Augen durch Einschnitte über denselben zum Austreiben gebracht. Im Frühjahr werden sämmtliche Seitentriebe ganz kurz geschnitten und zwar die stärkeren, oberen auf Astring, die unteren auf 2-3 cm Länge und nur die Ringelspiesse bleiben unbeschnitten. Man pflanzt sie in Entfernungen von etwa l Meter.

 

 

Grossfrüchtige Sorten, wie Clairgeau's Butterbirn, Schöne Angevine, Herzogin von Angoulême u. s. w pflanzt man vorzugsweise als Horizontal-Cordon oder Palmette an, weil man bei diesen Formen die Frucht leicht vor dem Abbrechen bei Stürmen schützen kann; auch kommt es leicht vor, wenn die Früchte eine ziemliche Grosse erreicht haben, dass sie durch ihre eigene Schwere am Stiel abbrechen oder den Zweig, an dem sie sitzen, zum brechen bringen. Man befestigt zur Fürsorge die Früchte und Zweige mit Bast oder stützt sie durch ein Tischchen (einen Pfahl, auf dem man oben ein Brettchen befestigt). Zweckmässig sind die sogenannten Fruchtnetze, die zu demselben Zweck dienen. Die Früchte ruhen dann und erreichen eine namhafte Grösse. Ich zog z. B. auf diese Weise an einem Horizontal - Cordon des Kaiser Alexander 16 Früchte von 34 cm Umfang.

 

 

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