Grosser Katzenkopf.

Diel VI. 2. 3; Luc. VII. 2. b; Jahn III. 3.

†† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: eine uralte deutsche Frucht, deren Alter sich bis in das 16. Jahrhundert verfolgen lässt. Um 1590 wurde sie bereits in den Bamberger Baumschulen veredelt und durch dortige Händler mit anderen Sorten nach Sachsen, Thüringen, Hannover und Holland gebracht. Von dort ist sie jedenfalls auch nach Cadillac, einem Dorfe bei Parempugre gekommen und hat später den Namen dieses Ortes erhalten. Von der ersten Versammlung deutscher Pomologen zu Naumburg 1853 wurde sie als Wirthschaftsfrucht zum allgemeinen Anbau empfohlen.

Literatur und Synonyme:

l.  Cadillac (de Bonnefond, le Jardinier francais, 1665, S. 67).

2. Grand-Mogol (H. Knoop, Pomologie, 125).

3. Grosser französischer Katzenkopf (Diel, 1804, III. S. 237).

4. Teton de Venus (de Launay, le Bon-Jardinier, 1808, S. 137).

5. Gros-Gilot (A. Bivort, Album de Pomologie, 1847, I. No. 61).

6. Grosser Katzenkopf (Jahn, Illustrirtes Hand­buch der Obstkunde, No. 251).

Gestalt: grosse, etwa 90 mm breite, 90 mm hohe, dickbauchig-kreiseiförmige, um den Kelch flachrunde, nach dem Stiel stark abnehmende Frucht.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen hart, braun, aufrecht; Kelcheinsenkung ziemlich tief und eng, mit Falten umgeben, die oft über die Oberfläche treten und über die Frucht verlaufen.

Stiel: stark, lang, holzig, braun, meist in einer mit starken Falten versehenen, schwachen Vertiefung.

Schale: dick, etwas uneben, mattgrün, später grünlich gelb, zuletzt citronengelb, auf der Sonnenseite selten schwach geröthet, mit feinen bräunlichen Punkten, um Kelch und Stiel oft etwas berostet.

Fleisch: weiss, grobkörnig, fest, saftvoll, von herbem, zusammenziehendem, süsssäuerlichem Geschmacke, zum rohen Genuss nicht geeignet.

Kernhaus: stark, hohlachsig; Fächer gross, grosse, rundlich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend, von weichen Granulationen umgeben.

Reife und Nutzung: eine ausgezeichnete Frucht für die Wirthschaft, die Ende November zeitigt und sich bis zum Sommer hält.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr kräftig, bildet eine mittelgrosse Krone, ist fruchtbar, verlangt aber etwas geschützte Lage und leidet in rauhen Gegenden leicht vom Frost.

Sommertriebe stark, bräunlich roth, stark punktirt; Fruchtaugen stumpf kegelförmig, gross; Holzaugen spitz, abstehend; Blätter gross, eiförmig, eilanzettlich oder rundlich, schwach wollig, an der Spitze etwas gezähnt, lederartig; Blattstiel lang; Afterblätter linienförmig.

Für schwachtreibende Sorten giebt sie schöne Stämme zur Zwischenveredlung ab. Nach Curt von Bose sollen feinere Birnsorten auf ihr veredelt noch in rauhen Lagen fortkommen, welche auf Quitte oder Wildling veredelt nicht gut gedeihen.