Runde Mundnetzbirn.

Diel I. 2. 1; Luc. II. 1. a; Jahn III. 1.

** ! † Sommer.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: eine alte französische Frucht, die als Sommerbergamotte schon im Jahre 1628 bekannt war; eine andere Benennung: Grosse Mouille-Bouche d'été kommt erst etwa 50 Jahre später vor. Sie wurde in der zweiten Versammlung deutscher Pomologen zu Gotha i. J. 1857 empfohlen; in Nord- und Mitteldeutschland ist sie sehr verbreitet.

Literatur und Synonyme:

1. Milan de la Beuverière, (le Lectier, Catalogue des arbres, cultivés dans son verger et plant, 1628 S. 6.)

2. Beurré-d'Été (Merlit, l'Abrégé des bons fruits, édition de 1675. S. 73).

3. Mouille-Bouche d'Été (Dalbret, Cours théorique et practique de la taille des arbres fruitier, édition de 1851. S. 327).

4. Sommerdechantsbirn (Diel. III S. 39).

5. Runde Mundnetzbirn (Niederländischer Obstgarten, Taf. II. Fig. 4).

6. Runde Mundnetzbirn (Jahn, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 11).

Gestalt: mittelgrosse, etwa 65 mm. breite, 70 mm. hohe, dickbauchige, mehr oder weniger kreiselförmige, veränderliche, nach dem Stiele schwach eingebogene Frucht.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen langzugespitzt, aufrecht, hart; Kelcheinsenkung mässig breit, flach, mit schwachen Falten umgeben, die oft über den Rand hinausgehen.

Stiel: kurz oder mittellang, stark, fleischig, grün, oft etwas bräunlich, meist aus einer geringen mit Falten umgebenen Vertiefung hervorkommend.

Schale: dünn, glatt, blasshellgrün, später gelblich grün, auf der Sonnenseite bisweilen mit schwacher bräunlicher Röthe und mit bräunlichem Rost und hellen Punkten besetzt.

Fleisch: gelblich weiss, ziemlich fein, saftvoll, schmelzend, von erhabenem, angenehm säuerlichem Geschmacke.

Kernhaus: schwach, hohlachsig; Kammern mittelgross, kurz zugespitzte, oft wenig entwickelte, schwarzbraune Samen enthaltend; Granulationen sind kaum bemerkbar; Kelchröhre kurz kegelförmig.

Reife und Nutzung: sie gehört zu den besten Sommerbimen, reift Ende August mit William's Christbirn und der Guten Grauen zugleich und hält sich, nach und nach abgenommen, etwa 14 Tage.

Eigenschaften des Baumes: er wächst mässig, wird nicht sehr gross, ist sehr fruchtbar, gedeiht in jedem, auch im Sandboden gut, verlangt aber eine warme, geschützte Lage.

Sommerzweige sind stark, bräunlich grau, stark punktirt, wollig; Fruchtaugen verhältnissmässig gross, stumpf kegelförmig, wollig; Holzaugen stark, schwach zugespitzt, abstehend; Blätter eiförmig, länger oder kürzer zugespitzt, schwach gezähnt, fast ganzrandig, wellenförmig, wollig; Blattstiele kurz, schwach; Afterblätter lang, linienförmig.

Sie gedeiht nicht auf Quitte und muss zu Zwergstämmen auf Wildlinge veredelt werden.