Ananasbirn von Courtray.

Diel I. 8. a; Luc. I. l. b; Jahn III. l.

** † Anfang September.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wird nach Alexander Bivort seit langer Zeit in der Umgegend von Courtray in Belgien kultivirt; man findet daselbst Stämme von l m Umfang. Six, welcher sich im Jahre 1784 in Courtray etablirte, fand sie schon verbreitet. Der Pomologe Reynaert-Beernaert sandte im August 1853 einige Früchte an die Commission royale de Pomologie belgique zur Prüfung, und seit dieser Zeit ist diese vortreffliche Birne mehr bekannt und verbreitet worden.

Literatur und Synonyme:

1.Ananas de Courtrai (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 35).

2. Ananas de Courtray (de Liron d'Airoles, Descript. I. S. 36. Taf. 10. Fig. I).

3. Ananasbirne von Courtray (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 456).

4. Ananas de Courtrai (R. Hogg, the fruit Manual, 1875. S. 361).

Gestalt: grosse, birnförmige, oft auch kreiselförmige, etwa 80 mm breite und 100 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt nach dem Kelche zu, um den die Frucht sich eiförmig abrundet; nach dem Stiele nimmt sie mit starken Einbiegungen ab und endet mit abgestumpfter Spitze.

Kelch: offen; Blättchen schmal, hart, aufrecht; Kelcheinsenkung flach und eng, von feinen Falten umgeben, die oft über den Bauch verlaufen.

Stiel: stark, holzig oder fleischig, sanft gebogen, braun, sitzt oben auf wie eingesteckt, ist auch zuweilen etwas zur Seite gedrückt.

Schale: ziemlich glatt, matt glänzend, gelblich-grün, später grünlich-gelb, auf der Sonnenseite schwach bräunlich-geröthet; Punkte zahlreich, bräunlich, in der Röthe grünlich; Rostanflüge finden sich nur vereinzelt. Der Geruch ist schwach.

Fleisch: gelblich-weiss, sehr fein, schmelzend, saftreich, von ausgezeichnetem, schwach zimmetartig gewürztem, süssweinigem Geschmack.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer massig gross, vollkommene, kurz zugespitzte, mit einem Köpfchen versehene, schwarz-braune Samen enthaltend. Granulationen sind nicht bemerklich.

Reife und Nutzung: sie reift Anfang September und muss recht sorgfältig zur rechten Zeit abgenommen werden, weil sie sonst leicht mehlig wird. Man nimmt die Früchte am besten nach und nach ab und lässt sie an einem kühlen Orte 5-6 Tage nachreifen. Sie zählt zu den besten Tafelfrüchten.

Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, ist sehr fruchtbar, nicht empfindlich und gedeiht auch in leichtem Sandboden. Zu Pyramiden und Guirlanden ist er besonders zu empfehlen. Sommertriebe schlank, aufrecht, grünlich-braun, hell punktirt;

Fruchtaugen stark, stumpf-kegelförmig; Holzaugen spitz, abstehend; Blatt elliptisch oder eiförmig, kurz zugespitzt, tief gezähnt, glänzend; Blattstiel lang und stark.