Purpurrother Cousinot.

Diel II. 2; Luc..IV. 3. b; Hogg III. 1. B.

†† November, Juni.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

eimath und Vorkommen: er ist wohl deutschen Ursprungs und unter den verschiedensten Namen ziemlich verbreitet; am meisten ist dies in der Provinz Brandenburg und Hannover der Fall. Oberdieck machte schon in Görlitz auf diese ausserordentlich tragbare Wirthschaftsfrucht aufmerksam; aber erst in Trier wurde sie in der 7. Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 zu empfehlenden Sorten aufgenommen.

Literatur und Synonyme:

  1. Purpurrother Winter-Cousinot (H. Knoop, 1766, VII. S. 16)

  2. Cousinotte rouge d'hiver (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 126).

  3. Purpurrother Winter-Cousinot (Diel A—B. V. S. 30.)

  4. Englische Büschel-Reinette (Diel XI. S. 103).

  5. Purpurrother Cousinot (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 383).

  6. Grosser rother Pilgrim (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 427).

Gestalt: mittelgrosser, etwa 65 mm. breiter, 70 mm. hoher, hoch aussehender Apfel; der Bauch sitzt etwas unter der Mitte; die Frucht flacht sich nach dem Stiele zu rund ab und verjüngt sich nach dem Kelche zu allmählig.

Kelch: geschlossen oder halboffen; Blättchen grün bleibend, wollig, zugespitzt; Kelcheinsenkung flach, schmal, von Falten umgeben, die mitunter als flache Erhabenheiten über die Frucht gehen.

Stiel: kurz, kaum herausragend, grünlich-braun, wollig; Stieleinsenkung tief, entsprechend weit, grün und oft berostet.

Schale: glatt, glänzend, vom Baume hellgelblich-grün, lagerreif gelb, aber so dicht mit rothen Streifen und dazwischen liegenden rothen Punkten besetzt, dass sie fast ganz roth erscheint, auf der Sonnenseite fast blutroth. Punkte sieht man wenig, dagegen findet man viele Früchte mit gelblichem, netzartigem Rost stellenweis überzogen.

Fleisch: gelblich-weiss, unter der Schale mitunter röthlich, fein, saftvoll, von weinsäuerlichem, schwach zimmetartigem Zucker-geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig, Fächer etwas geöffnet, geräumig, gut ausgebildete, rundlich-ovale, kurz zugespitzte, braune Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts abgerundet, kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: vorzügliche Wirthschaftsfrucht, doch auch zum Rohgenusse beliebt; ihre Lagerreife beginnt im December; sie hält sich bis in den Sommer.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr lebhaft und bildet eine schöne, kugelförmige Krone, ist ausserordentlich fruchtbar, nicht empfindlich, gedeiht in jedem Boden und ist selbst in rauhen Gegenden zur Bepflanzung der Landstrassen zu empfehlen.

Sommertriebe stark, braunroth, etwas wollig, schwach punktirt; Fruchtaugen stark, stumpf-kegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, wollig; Blatt gross, eiförmig, stark gezähnt, unterseits wollig; Blattstiele lang, stark, geröthet, wollig; Afterblätter lang, linienförmig. Blüthen schön geröthet.