Ananas-Reinette.

Diel IV. 1; Luc. VIII. 2. a; Hogg III. l. A.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie ist wohl deutschen Ursprungs, doch ist darüber nichts Genaueres bekannt, sie wurde zuerst in einem Garten bei Zulpich kultivirt und von da dem bekannten Pomologen Commans in Deutz zugesandt. Bekannt wurde sie in den zwanziger Jahren; die zweite Versammlung deutscher Pomologen zu Gotha im Jahre 1857 empfahl sie zur allgemeinen Anpflanzung; sie erhielt eine grosse Verbreitung und kommt jetzt sehr häufig vor.

Literatur und Synonyme:

  1. Ananas-Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1826, IV. S. 55).

  2. Ananas-Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 50).

  3. Reinette Ananas (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 366).

Gestalt: mittelgrosser, etwa 65 mm breiter, 60 mm hoher, regelmässig gebauter, hoch aussehender Apfel; der Bauch sitzt etwas unterhalb der Mitte, flacht sich um den Stiel platt und nach dem Kelch zu sich etwas verjüngend ab.

Kelch: halb offen oder geschlossen; Blättchen grün, wollig, lang zugespitzt, aufrecht mit nach aussen gebogenen Spitzen; Kelcheinsenkung nicht breit, flach, mit feinen, aber nicht heraustretenden Falten umgeben.

Stiel: kurz, ziemlich dünn, wollig, nicht oder wenig herausragend, Stieleinsenkung schwach, oft ganz flach, lange grün bleibend, selten strahlig berostet.

Schale: glatt, glänzend, vom Baume citronen-, in der Lagerreife goldgelb, ohne alle Röthe; Schalenpunkte häufig, meistens weisslich oder grünlich umflossen, eckige Rostpunkte und Roststernchen zahlreich, regelmässig vertheilt.

Fleisch; gelblich weiss, feinzellig, saftreich, von eigenthümlichem, dem des Goldpeppings nicht unähnlichem, ausgezeichnetem, gewürzhaftem etwas alantartigem, weinsäuerlichem Geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer offen, gross, zerrissen, gut ausgebildete, länglich ovale, lang zugespitzte, hellbraune Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgegrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts wenig erhebend, kelchwärts stark zugespitzt. Kelcheinsenkung trichterförmig, Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzen: einer der vorzüglichsten Tafel- und Wirthschaftsäpfel, der auch auf dem Markt sehr gesucht ist und allgemeine Anpflanzung verdient; er wird im November lagerreif und hält sich bis zum Februar. Er welkt nicht.

Eigenschaften des Baumes: er wächst mässig, bildet rundliche Krone, ist früh und ungemein fruchtbar, gegen rauhe Witterung nicht empfindlich und in Betreff des Bodens nicht wählerisch.

Auf Wildling und Johannisstamm wächst er schwach, bildet schöne und frühtragende Pyramiden, zu deren Anzucht ich ihn ganz besonders empfehlen kann.

Sommertriebe sehr stark, kurz, bräunlich olivengrün, feinpunktirt; Blüthenaugen gross, eirund, wollig; Holzaugen stumpfkegelförmig, wollig, anliegend; Blätter ziemlich gross, rund oval oder eilanzettlich, auf der Oberfläche dunkelgrün, auf der Unterfläche mattgrün, sehr wollig, am Rande stark gezähnt; Blattstiele kurz, stark, wollig; Nebenblätter kurz, linienförmig.