Gestreifter Herbstcalvill.

Diel I. l; Luc. I. 3. b; Hogg II. 2. B.

** †† Oktober-Dezember.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

 

eimath und Vorkommen: über seinen Ursprung ist Genaues nicht bekannt; er gehört zu den alten, seit langer Zeit bekannten Sorten und stammt wahrscheinlich aus Holland. In Deutschland ist er ziemlich verbreitet.

Literatur und Synonyme:

  1. Calville d'Automne rayée (Knoop, Pomologie, 1771, I. Taf. II).

  2. Gestreifter Herbstcalvill (Diel, Versuch einer systematischen Beschreibung der Kernobstsorten I. S. 69).

  3. Früher Hainbutterapfel (Diel A—B. V. S. 8).

  4. Rother Herbst-Aniscalvill (Diel III. S. 14).

  5. Framboise d'Oberland (Sickler, Teutscher Obstgarten, 1804, XXII. S. 101).

  6. Gestreifter Herbstcalvill (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 177).

  7. Pomme Framboise (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, 1873, No. 171).

Gestalt: flach-kugelförmiger, oft auch hochgebauter, etwa 80 mm breiter und 70 mm hoher Apfel; der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte; die Frucht nimmt nach Stiel und Kelch gleichmässig, bei hochgebauten etwas stärker nach dem Kelche zu ab.

Kelch: geschlossen oder halb offen; Blättchen kurz-zugespitzt, nach aussen gebogen, oft verstümmelt, graufilzig; Kelcheinsenkung sehr flach und eng, von feinen Rippen umgeben, die mehr oder weniger stark über die Frucht verlaufen.

Stiel: dünn, holzig, braun; Stieleinsenkung weit und mässig tief, mit feinem, bräunlich-grünem Rost bekleidet

Schale: glatt, nicht fettig, grünlichgelb, Später gelb ringsherum mit unregelmässigen, rothen, oft geflammten Streifen gezeichnet und zwischen diesen noch mit einem trüben Roth verwaschen Punkte fein, zerstreut, gelblich-roth. Geruch schwach.

Fleisch: grünlich-weissgelb, später oft etwas röthlich, fein, saftvoll, von himbeerartigem, süssweinigem, etwas zimmtartig gewürztem Geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer weit und offen, sehr geräumig, grosse, lang zugespitzte Samen enthaltend. Der durch die oft röthlichen Gefässbündel umgrenzte Theil zwiebelförmig, stielwärts breit herzförmig, abgerundet, kelchwärts lang zugespitzt. Kelchröhre weit, offen, tief trichterförmig; Staubfäden randständig.

Reifezeit und Nutzung: October bis December. Für die Tafel und die Wirthschaft gleich brauchbar.

Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, macht langes, feines Holz mit etwas hängenden Aesten, ist ungemein tragbar, leidet nicht vom Krebs und kommt auch in feuchtem Boden fort.

Sommertriebe schlank, fein, wollig, braunroth, schwach punktirt; Augen kegelförmig, zugespitzt, wollig, anliegend; Blätter eiförmig oder lanzettlich, matt glänzend, scharf gezähnt; Nebenblätter linienförmig. Die Blüthen erscheinen ziemlich spät.