Weisser Winter Calvill.

Diel I. l; Luc. I. l. b; Hogg III l. A.

** ! †† November — Februar.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über den Ursprung dieser sehr alten und bekannten Sorte ist genaues nicht mehr bekannt; wahrscheinlich ist sie in Frankreich entstanden. In Deutschland, Frankreich, England und Holland ist sie sehr verbreitet.

Literatur und Synonyme:

  1. Blanche de Zürich (Jean Bauhin, Historia fontis et balnei Bollensis, 1598, S. 86).

  2. Calville blanc (le Lectier, d'Orléans, Catalogue des arbres cultivés dans son verger et pl. 1628, S. 23).

  3. Calleville blanc à côtes (Merlet, l'Abrégé des bons fruits, 1690, p. 134).

  4. Calville blanche d'Automne (Mayer, Pomona franconica, 1776—1801, III. S. 76. No. 8).

  5. Calleville blanc d'Hiver (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 82).

  6. Calville blanche d'Hiver (R. Hogg, the fruit Manual, 1875. S. 28).

  7. Weisser Winter-Calvill (v. Flotow, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 1).

  8. Gelber Winter Calvill (v. Flotow, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 2).

  9. Weisser Winter-Calvill (Stoll, der Obstgarten, 1881, No. 21. S. 246).

Gestalt: ziemlich grosse, meistens flach gebaute, etwa 80 mm Weite und 70 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt nach dem Stiele zu um den sich die Frucht flach abrundet, während sie nach dem Kelche stärker abnimmt und mit stumpfer Spitze endet.

Kelch: halboffen, selten geschlossen; Blättchen lang zugespitzt, wollig; die Spitzen etwas zurückgeschlagen; Kelcheinsenkung tief und eng, mit Falten und fünf schönen Rippen umgeben, welche stark über die Wölbung hinaustreten und rippenartig über die Frucht bis zur Stieleinsenkung verlaufen.

Stiel: kurz, dick oder holzig, braun; Stieleinsenkung tief und weit, oft strahlig.

Schale: vom Baume weisslich beduftet, fein, glatt, geschmeidig, oft fettig, lagerreif strohweiss oder gelblich; Sonnenseite lebhafter gelb, in besonders günstigen Jahren röthlich gefärbt. Punkte zahlreich, fein, hellbraun oder grünlich, meist weisslich, oft auch röthlich umflossen; Baumflecke (Fusicladium dendriticum) kommen häufig in kalten, nassen Sommern und in ungünstigen Bodenverhältnissen vor.

Fleisch: weissgelblich, sehr fein, locker, mürbe, sehr saftreich, von ausgezeichnetem, süssweinigem, erdbeerartigem Geschmack. Geruch angenehm.

Kernhaus: stark hohlachsig; Fächer geräumig, geöffnet, Wandungen aufgerissen, länglich-ovale, lang zugespitzte, mitunter wenig ausgebildete Samen enthaltend. Der durch die Gefassbündel umgrenzte Theil des Fleisches flach zwiebelförmig, stielund kelchwärts stumpfzugespitzt; Kelchröhre tief trichterförmig; Staubfäden randständig.

Reife und Nutzung: er zeitigt im November, hält sich bis zum Frühjahr und zählt zu den feinsten und besten Tafeläpfeln.

Eigenschaften des Baumes: er wächst schwach, wird mässig gross, ist sehr tragbar, verlangt aber, wenn die Früchte ihre Güte erhalten und die Bäume gesund bleiben sollen, einen warmen, geschützten Standort und guten, kräftigen, nicht zu feuchten Boden.

Sommertriebe schlank, fein, wollig, trüb dunkelbraun, schwach punktirt; Fruchtaugen stumpf kegelförmig; Holzaugen spitz, anliegend; Blatt langoval, schwach gezähnt; Nebenblätter linienförmig.

In der 8. Versammlung deutscher Pomologen im Jahre 1878 zu Potsdam, wurde er unter die 10 Sorten zur Erziehung von Horizontal-Cordons aufgenommen. Auch zu Pyramiden und Palmetten kann ich ihn, besonders in warmen Lagen, empfehlen; für diese Formen muss er auf Johannisstamm veredelt werden.