Calvill von St. Sauveur.

Diel I. l; Luc. I. l. a; Hogg III. 2. a.

** †† November bis März.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wurde im Jahre 1836 auf der Besitzung des Herrn Despréaux zu St. Sauveur bei Breteuil im Departement Oise gefunden. Der Baum­schulenbesitzer Jamin zu Bourg-la-Reine bei Paris brachte sie in den Handel. In Deutschland ist sie schon ziemlich verbreitet.

Literatur und Synonyme:

  1. Calvine St. Sauveur (F. Hérincq, Revue horticole, 1848, S. 429).

  2. Calville St. Sauveur (Hennau, Annales de Pomologie, V. S. 91).

  3. Calleville de Saint-Sauveur (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 96).

  4. St. Sauveurer Calvill (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 358).

  5. Calville de St. Sauveur (Burvenich, Bulletins d'arboriculture, 1878, S. 97).

  6. Erlöserapfel (Lucas, Monatsschrift, 1863, S. 5).

Gestalt: grosse, calvillförmige, hoch aussehende, stumpfkegelförmige, etwa 90 mm breite und 95 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt in der Mitte, oft auch nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach abrundet; nach dem Kelche nimmt sie stärker ab und endet mit stark abgestumpfter Spitze.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen breit, grünlich-braun, aufrecht, mit nach aussen geschlagenen Spitzen; Kelcheinsenkung tief und eng, von Falten umgeben, die flach und unregelmässig über die Frucht verlaufen und die Rundung ungleich machen.

Stiel: holzig, braun, kaum herausragend; Stieleinsenkung tief und eng, glatt oder berostet.

Schale: glatt, glänzend, geschmeidig, grünlich-gelb, auf der Sonnenseite schwach bräunlich geröthet; Punkte fein, grau oder braun; Rost findet sich selten.

Fleisch: weisslich-gelb, fein, locker, saftreich, von angenehmem, fein gewürztem, süssweinigem Geschmacke, der an den des Weissen Winter-Calvills erinnert.

Kernhaus: stark hohlachsig; Kammern weit, offen, mit aufgerissenen Wandungen, rundlich-ovale, kurz zugespitzte, gut ausgebildete, hellbraune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch zwiebelförmig, stiel und kelchwärts kurz zugespitzte Kelchröhre kurz-kegelförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: November bis März. Zur rechten Zeit genossen, ist es eine Tafelfrucht von vorzüglichem Geschmacke; später wird sie saftlos und leicht unter der Schale stippig.

Eigenschaften des Baumes: er wächst mässig, ist sehr fruchtbar und gedeiht selbst in leichtem Sandboden. An Pyramiden, Spalieren und Horizontal-Cordons werden die Früchte besonders schön und gross; ich kann seihe Anpflanzung in diesen Formen ganz besonders empfehlen.

Sommertriebe schlank, bräunlich, punktirt; Fruchtaugen stumpf-kegelförmig, gross; Holzäugen spitz, abstehend; Blatt oval, kurzzugespitzt, fein gezähnt; Blattstiel mässig lang und stark.