ALLGEMEINE ZUCHTINFORMATION

HAUPTMENU

SORTENVERZEICHNIS

BLÄTTERN (Apfel 1-100)

ZURÜCK ZUCHTINFORMATION

 

 

Lause.

 

Die grüne Apfelblattlaus (Aphis mali F.) lebt oft in sehr zahlreichen Kolonien an den jungen Trieben des Apfelbaumes, namentlich unter den zurückgerollten Blättern und tritt zeitweilig in verderblicher Weise auf. Die eiförmigen, beim Legen gelben, später schwarzen Eier, kleben an den jungen Zweigen, überwintern daselbst; nach dem Ausschlagen der Bäume schlüpfen die grasgrünen, mit dunkelrothen Augen versehenen Blattläuse aus. Einige Tage darauf erfolgt die erste Häutung. Werden die Larven nicht gestört, so bleiben sie an den jungen Trieben dicht beisammen sitzen und häuten sich noch ein zweites, drittes und viertes Mal. Nach dieser letzten Häutung sind sie reif und bringen gewöhnlich noch an demselben Tage lebendige Junge zur Welt. Das Gebären dauert durchschnittlich vom neunten bis zwölften Tage ihres Lebens und dann sterben sie. In dieser Zeit werden je nach Umständen von einer Amme etwa 20 Junge geboren. Die Ammen der zweiten Generation vermehren sich genau in der bisherigen Weise, aber es kommen auch Larven zur Welt, welche nach der zweiten Häutung geflügelt erscheinen. Kurz vor der vierten Häutung suchen sie sich ein einsames Plätzchen auf und treten nun als geflügelte Individuen in solcher Mächtigkeit auf, dass sie mehr als die Hälfte der ganzen Kolonie ausmachen. Von ihnen pflegen der Regel nach die beiden ersten Generationen wieder ungeflügelt zu sein. Ende September und October paaren sich ungeflügelte Männchen mit ungeflügelte Weibchen und diese legen dann 3-4 Eier.

Als Gegenmittel werden die jungen Triebe der Zwergstämme mit Kalkmilch oder Lehm bestrichen und die Eier dadurch erstickt. Im Sommer werden die behafteten Triebe mit in Wasser aufgelöster, schwarzer Seife bespritzt.

 

 

Die Blutlaus, wolltragende Rindenlaus (Aphis lanigera Hsm., Schizoneura l. Hrtg.), die sich leider schon in vielen Baumschulen heimisch gemacht hat, ist der Baumzucht sehr gefährlich und kann ganze Anpflanzungen in wenigen Jahren zu Grunde richten. Ungeflügelte sind gelblich bis braunröthlich, oben mit langer weisser Wolle bekleidet; Fühler sehr kurz, Augen klein, Beine gelblich; Länge 2 mm. Geflügelte glänzend schwarz, gleichfalls stark wollig, Augen gross, Flügel kurz. Sie lebt nur an der Rinde der Apfelbäume, lässt beim Zerdrücken einen blutrothen Fleck zurück und macht sich leicht durch ihre weissen flockigen Ausschwitzungen bemerkbar. Im Spätherbst erscheinen geflügelte Weibchen, welche nach der Begattung ihre Eier an den Wurzelkopf der behafteten Bäume legen. Von hier aus kriechen im nächsten Frühlinge die ausgeschlüpften Jungen in die Krone und besitzen die Eigenschaft, dass sie sowohl wie ihre Nachkommen bis zum Herbst hin lebende Junge zur Welt bringen.

Zur Vertilgung sind viele Mittel empfohlen. Am besten hat sich das Bestreichen der damit behafteten Zweige und Bäume mit Kalkmilch, schwarzer Schmierseife, Petroleum oder Spiritus bewährt. Am meisten wurde sie in Norddeutschland durch aus Frankreich, Holland und Süddeutschland bezogene mit der Blutlaus behaftete Bäume eingeführt und sollte man solche Stämme gar nicht anpflanzen und einzelne gleich verbrennen.

 

 

Bei vielen schwachwüchsigen Sorten sind Stämme und alte Zweige häufig dicht mit einer Schildlausart, Aspidiotus conchaeformis bedeckt. Sie wird von einem rothbraunen Schildchen bedeckt, welches kommaartig gebogen ist. In manchen Gegenden kommen diese Schmarotzer ungemein häufig vor; sie sitzen in grösseren und kleineren Gruppen eine neben der anderen an der glatten Rinde und haben sich festgesogen; bisweilen bemerkt man sie auch auf den Früchten in Gestalt eines Kommas. Die Befruchtung soll im Herbst geschehen und schwankt die Zahl der Eier, die sich unter dem Schildchen des Weibchens im November vorfinden, zwischen 25 bis 80. Diese sind länglich, glänzend weiss und gelblich. Im Mai schlüpfen aus den Eiern die Larven und erscheinen wegen ihrer Kleinheit als kaum bemerkbare kleine weisse Pünktchen.Zur Vertilgung der Insekten hat sich hier in der Königl. Gärtner-Lehranstalt ein Anstrich mit Kalkmilch im Herbst bewährt; im nächsten Frühjahre waren sie gänzlich verschwunden.

 

HAUPTMENU

SORTENVERZEICHNIS

BLÄTTERN (Apfel 1-100)

ZURÜCK ZUCHTINFORMATION