ALLGEMEINE ZUCHTINFORMATION

HAUPTMENU

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BLÄTTERN (Apfel 1-100)

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Pilze und Schimmel.

 

In feuchten Sommern erscheinen auf der Frucht häufig schwärzliche, schorfige Flecken, Regenflecken, Schorfnecken, kreisrunde Stellen, von rauher, korkartiger Beschaffenheit, die den Werth und den Preis der Frucht verringern. Sie werden von einem Pilze, Fusicladium dendriticum Wallr., erzeugt, der auch häufig auf den Blättern des Apfels vegetirt. Seine Hyphen (Pilzfäden, Mycel) wuchern zwischen und unter den Epidermiszellen, sowie in denselben, und sprengen sie durch ihre Ausbreitung. Die Hyphen sind anfangs farblos, weshalb der peripherische jüngste Theil des Fleckens immer als weisser Rand erscheint; bald bräunen sie sich aber. Der Pilz schreitet im Umkreise des Fleckens immer weiter vor, die Epidermis an dessen Umkreise dadurch abstossend. In der Mitte verflechten sich die tief gebräunten Hyphen zu einem nach Abstossung der oberen Wände der Epidermiszellen nunmehr oberflächlich liegenden dichten dunkelen Lager, von dem sich aufrechte kurze Fadenenden erheben, die an ihrem Scheitel die Sporen abschnüren. Die Sporen selbst sind einzellig, verkehrt bimförmig, im reifen Zustande dunkelbraun. Sie keimen leicht und bringen, wenn sie auf andere Stellen des Apfels gelangen, durch ihre in die Oberhautzellen eindringenden Hyphen neue Flecken hervor. Drei bis vier Lagen von Parenchymzellen sterben unter dem Fusicladium; unter diesen letzteren bildet das Parenchym eine Korkschicht aus, die das todte Parenchym mitsammt dem Pilze ausscheidet. Tritt hierauf noch eine starke Anschwellung der Frucht ein, wie namentlich bei nassem Wetter, so platzt diese Korkschicht wiederum mit unregelmässigen Rissen auf und bilden die Wandflächen der Risse neue Korklägen, was die ungeniessbaren Flecken noch vergrössert. Es ist bis jetzt unbekannt, wo der Pilz, ausser auf der Schale des Apfels, noch überwintert; vielleicht geschieht dies durch andere Entwickelungsformen. Das Entfernen und Verbrennen der abgefallenen Blätter wird noch am sichersten die Verbreitung desselben verhindern.

 

 

Die Fäulniss der Aepfel wird hervorgebracht durch Einwanderung des bekannten blaugrünen Pinselschimmels (Penicillum glaucum Lk.) in die Frucht. Das Mycel des Pilzes verbreitet sich sehr schnell im Fruchtfleisch und leitet die bekannten Zersetzungserscheinungen ein. Einige Tage nach der Ausbreitung des Mycels brechen neue Fortpflanzungsorgane hervor und liefern weiteres Ansteckungsmaterial. Die Einwanderung findet zunächst an den Bruchstellen des Stieles, an den Schorf- und Rostflecken der Schale, an Stossflecken, an Wundstellen, am Kelch, kurz, an allen rauhen Stellen statt. An der unverletzten Wachshülle der Apfelschale dringt das Mycel nicht ein und eine sorgfältige Auswahl und unverletzte Früchte sind die Hauptschutzmittel zur Verhütung und Beschränkung der Fäulniss.

 

 

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