Röthliche Reinette.

Diel IV. 2; Luc. X. 2. b; Hogg III. 1. B.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie ist wohl belgischen Ursprungs; Diel erhielt sie aus Brüssel als Reinette rousse und aus Holland als Kron Renet. In Deutschland ist sie noch wenig verbreitet und kommt nur in einzelnen Sammlungen vor. Zur allgemeinen Anpflanzung wurde sie in Trier im Jahre 1874 von der 7. Versammlung deutscher Pomologen empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Kronen-Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1802, V. 147);

  2. Röthliche Reinette (Diel, 1807, IX. S, 112);

  3. Reine des Reinettes (André Leroy, Dictionnaire de pomologie, No. 364);

  4. Röthliche Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 148.

Gestalt: mittelgrosser, etwa 75 mm. breiter, 65 mm. hoher, meist rundlicher oder rundlich kegelförmiger, oft auch flacher Apfel; der Bauch sitzt unterhalb der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund ab und ist nach dem Kelche etwas mehr zugespitzt.

Kelch: geschlossen oder halb offen; Blättchen mittellang, wollig, spitz, grünlich braun; Kelcheinsenkung mitteltief, nicht sehr weit, mit einigen Falten umgeben, die nicht selten über den Rand gehen und als flache Erhabenheiten erscheinen.

Stiel: mittellang, holzig, braun, stark; Stieleinsenkung ziemlich tief, entsprechend breit, mit strahlenförmigem Rost bekleidet.

Schale: fein, glatt, doch durch Rostanflüge oft etwas rauh, vom Baume gelblich grün, lagerreif hochgelb, auf der Sonnenseite trüb carmoisinroth gestreift, und verwaschen; ganz beschattete Früchte sind gewöhnlich ohne alle Röthe; Punkte zahlreich, oft grünlich umflossen; Rost findet sich selten als streifiger Anflug; Geruch sehr merklich.

Fleisch: gelblich weiss, feinzellig, saftig, ziemlich fest, von edlem, eigenthümlich gewürztem, wenig gezuckertem Reinettengeschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer geräumig, wenig geöffnet, aufgerissen, rundlich ovale, lang zugespitzte, oft schlecht ausgebildete Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hochzwiebelförmig, kelchwärts schlank zugespitzt, stielwärts abgerundet; Kelchröhre kegelförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: für Tafel und Wirthschaft gleich gut; er wird im November lagerreif und hält sich bis März.

Eigenschaften des Baumes: er zeichnet sich in der Jugend durch starken Wuchs aus, bildet breite kugelförmige Krone, ist sehr tragbar, kommt in jedem Boden gut fort und ist nicht empfindlich.

Die Sommertriebe sind stark, lang, braunroth, zahlreich punktirt, wollig; Blüthenaugen eirund, braun, wollig; Holzaugen stumpf zugespitzt, anliegend; Blätter gross, rundlich, mit vorgezogener Spitze oder eilanzettlich, scharf gezähnt, dunkelgrün, auf der Unterfläche graugrün, wollig; Stiele mittellang, stark; Afterblätter linienförmig, kurz, abstehend.