Kaiser Wilhelm.

Diel IV. 4; Luc. XII. 2. a; Hogg III. B.

** †† November bis April.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: diese werthvolle Gold-Reinette wurde im Jahre 1864 von dem Director des Bergischen Obstbau-Vereins, Hauptlehrer Hesselmann zu Witzhelden, zu Haus Bürgel im Kreise Solingen aufgefunden. Der Mutter­stamm steht im dortigen Gutsgarten, liefert alljährlich reiche Erträge und trug 1847 gegen 600 Kilo Aepfel, welche 180 Mark eintrugen. Die Königliche Gärtner-Lehranstalt verdankt die Reiser dem um den Obstbau hochverdienten Hauptlehrer Hessel­mann, der die Früchte zuerst in der 8. Versammlung Deutscher Pomologen zu Potsdam, im Jahre 1877 auslegte. Der Mutterstamm ist wahrscheinlich aus Samen der Harberts Reinette entstanden, von der sie sich durch die lackrothe, glänzende Färbung, durch die sternförmigen Rostpunkte und durch feineres Fleisch unter­scheidet.

Literatur und Synonyme:

  1. Kaiser Wilhelm (Lauche, Mo­natsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. preussischen Staaten, 1879, December-Heft Taf. VIII. S. 553).

  2. Kaiser Wilhelm (Lauche, Handbuch des Obstbaues, 1881, S. 270).

Gestalt: grosse, nachkugelförmige, oft auch hochgebaut kegelförmige, etwa 80 mm breite und 70 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt etwas nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach abrundet; nach dem Kelche nimmt sie stärker ab und endet mit stumpfer Spitze.

Kelch: offen; Blättchen breit, kurz, grün, wollig, stumpf zugespitzt; Kelcheinsenkung breit und tief, mit Falten umgeben, die sich mitunter flach rippenartig über die Frucht hinziehen.

Stiel: kurz oder lang, mässig stark, braun; Stieleinsenkung tief und eng, hellbraun berostet.

Schale: glatt, glänzend, vom Baume gelblich-grün, lagerreif goldgelb, auf der Sonnenseite, mitunter auch auf der ganzen Frucht lackroth gefärbt und karmoisinroth gestreift; Punkte stark, sternförmig, hellbraun, zerstreut; Rostanflüge finden sich um Kelch und Stiel. Die Frucht welkt nicht.

Fleisch: weisslich-gelb, sehr fein, weich, saftreich, von wein säuerlichem, gewürzhaftem Zuckergeschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer geöffnet, geräumig, mit aufge­rissenen Wandungen, kurz-zugespitzte, gut ausgebildete, dunkel­braune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches herz-zwiebelförmig, kelchwärts sanft zugespitzt; Kelchröhre kurz-kegelförmig; Staubfäden mittelständig.

Reife und Nutzung: er wird Ende October lagerreif und hält sich bis zum April. Ein ganz vorzüglicher Tafelapfel, der die allgemeinste Verbreitung verdient.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet eine hochgehende, breitpyramidenförmige Krone, ist ungemein fruchtbar und nicht empfindlich.

Die Sommertriebe sind schlank, stark, etwas wollig, silberhäutig, stark hellbraun punktirt; Frucht­augen stumpf-kegelförmig, wollig; Holzaugen eiförmig, anliegend; Blätter sehr gross, länglich-eirund, scharf gesägt; oberseits glän­zend; Nebenblätter lanzettlich. Blüthen schön geröthet.