Königin Sophienapfel.

Diel IV. l; Luc. VIII. (III.) l. a; Hogg III. l. A.

** †† December—April.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: eine alte englische Frucht, über deren Ursprung nichts genaueres bekannt ist. Diel erhielt sie im Jahre 1800 von Loddiges in London als Winter-Queen; der Name Winterkönigin erschien ihm unpassend und er setzte daher den Vornamen der Gemahlin des Königs Georg III, einer Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, hinzu. Der in der Königlichen Landesbaumschule zu Potsdam befindliche Baum stammt direct von Diel.

Literatur und Synonyme:

  1. Königin Sophienapfel (Diel, Kernobstsorten, 1809, X. S. 75).

  2. Königin Sophienapfel (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 318).

  3. Reine Sophie (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 365).

  4. Winter Quoining (nach der eckigen Frucht) R. Hogg, the fruit Manual, 1875, S. l60).

Gestalt: mittelgrosse, hoch gebaut kegelförmige, etwa 70 mm breite und eben so hohe Frucht; der Bauch sitzt nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach abrundet, oft auch quittenartig erweitert; nach dem Kelche nimmt sie stärker ab und endet mit stumpfer Spitze.

Kelch: halboffen oder geschlossen; Blättchen lang, wollig, mit nach innen neigenden Spitzen; Kelcheinsenkung flach und eng, von Fleischperlen und Falten umgeben, die häufig über die Frucht verlaufen und diese dann gerippt erscheinen lassen.

Stiel: sehr kurz, fleischig, oft fast ganz fehlend, mitunter auch auf einer gekrümmten Stielwulst sitzend; Stieleinsenkung flach und eng, oft grün und mit Rost bekleidet.

Schale: fein, nicht fettig, grünlich-gelb, später schön citronengelb; die Sonnenseite ist nur etwas goldartiger; Schalenpunkte fein, zahlreich, grünlich; Geruch fehlt.

Fleisch: gelblich-weiss, fein, saftvoll, fest, reinettenartig, von gewürztem, süssweinigem Geschmack.

Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer geräumig, Wandungen aufgerissen, gut ausgebildete, kurz zugespitzte, braune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, kelchwärts lang zugespitzt; Kelchröhre kurz-trichterförmig; Staubfäden mittelständig.

Reife und Nutzung: December bis April. Gute Tafelfrucht, aber auch wegen ihrer langen Haltbarkeit für die Wirthschaft werthvoll.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet hochgehende, grosse Krone, ist sehr fruchtbar, nicht empfindlich und kommt in jedem Boden gut fort. Er eignet sich zur Bepflanzung der Landstrassen, selbst in rauhen Lagen.

Sommertriebe mässig stark und lang, an der Spitze schwach wollig, dunkelbraun, silberhäutig, stark punktirt; Fruchtaugen stumpfkegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, anliegend; Blatt klein, eiförmig, lang zugespitzt, schwach gezähnt; Nebenblätter linienförmig.