Grauer Kurzstiel.

Diel IV. 3; Luc. XI. 2. a; Hogg III. l. A.

** †† December bis April.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

 

eimath und Vorkommen: eine alte, in Frankreich verbreitete Sorte, die bereits 1423 beschrieben wurde; auch in Deutschland kommt diese Frucht häufig vor,

Literatur und Synonyme:

  1. De Capendu (Registres du Tabellionnage de Rouen, année 1423, XX, 71).

  2. Calamine (Olivier de Serres, le Théâtre d'agriculture et ménage des champs, 1608, p. 626).

  3. Gros-Court pendu (H. Manger, Systematische Pomologie, 1780, S. 26 No. IX).

  4. Reinette Courtpendu (Hermann Knoop, Pomologie, 1760, S. 23).

  5. Court-Pendu doré (Hennau, Annales de pomologie belge et étrangerè, 1854, II. No. 3).

  6. Grauer Kurzstiel (Diel, Versuch einer systematischen Beschreibung der Kernobstsorten, III. 215).

  7. Court-Pendu gris (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 122).

  8. Grauer Kurzstiel (Lucas, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 236).

Gestalt: mittelgrosser, flach-kugelförmiger, etwa 70 mm breiter, 55 mm hoher Apfel. Der Bauch sitzt nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach rundet; nach dem Kelche nimmt sie wenig ab und endet mit stumpfer Spitze.

Kelch: halboffen; Blättchen kurz, spitz, aufrecht; Kelcheinsenkung eng, tief, schön Schüsselförmig, oft von schwachen Falten umgeben.

Stiel: kurz, holzig, braun; Stieleinsenkung tief und weit, braun berostet.

Schale: etwas rauh, fein, vom Baume hellgrün, später gelblich-grün, auf der Sonnenseite schwach bräunlich geröthet: die Schale ist bald mehr, bald weniger mit zimmetfarbigem, mitunter goldbraunen Rost bedeckt. Punkte weisslich, fein, zerstreut.

Fleisch: weisslich-gelb, fein, saftreich, von gewürzhaftem, gezuckertem, weinigem Reinettengeschmack.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer eng, wenige kleine, lang-zugespitzte, hellbraune Samen enthaltend. Der durch die grünen Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches flach zwiebelförmig, stielwärts fast herzförmig, kelchwärts kurz zugespitzt. Kelchröhre stumpf-kegelförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: December bis April. Sehr guter Tafelapfel, aber auch für die Wirthschaft, für den Markt und zu Most vorzüglich geeignet.

Eigenschaften des Baumes: er wächst stark, macht eine hochkugelförmige Krone mit etwas abstehenden Aesten, ist sehr fruchtbar und gedeiht in Lehmboden wie in Sandboden gleich gut. Er blüht unter allen Aepfeln am spätesten und leidet daher selten durch Frühjahrsfröste.

Sommertriebe lang, stark, hellbraunroth, an der Spitze wollig, silberhäutig, schwach punktirt; Augen gross, etwas wollig; Blätter oval, regelmässig gezähnt, unterseits wollig.

Der Graue Kurzstiel kann zur Bepflanzung der Landstrassen, selbst in rauhen Lagen, empfohlen werden.