Rother Jungfernapfel.

Diel II. l; Luc. IV. 2. b; Hogg 11. 2. C.

* †† October—December.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über seine Entstehung ist genaues nicht bekannt; er ist in Böhmen, Schlesien und vielen Gegenden Deutschlands sehr verbreitet. Nach Berlin kommt er in vielen Kahnladungen aus Böhmen als Rothes Hähnchen, ist aber nicht mit dem in Werder viel gezogenen Rothen Hähnchen zu verwechseln, der mit dem Purpur-rothen Cousinot identisch ist. Das Fleisch des Rothen Jungfernapfels ist weisser und lockerer, die Schale glänzender und weniger berostet.

Literatur und Synonyme:

  1. Rother böhmischer Jungfernapfel (Diel, VII. S. 71).

  2. Rother Jungfernapfel (Fickert, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 189).

  3. Rother Jungfernapfel (Stoll, der Obstgarten, 1881, No. 19. S. 222).

  4. Rother Jungfernapfel (Thomas, Guide pratique, S. 144).

Gestalt: kleiner, kugelförmiger, oft etwas hoch-aussehender, etwa 55 mm breiter und 55 mm hoher Apfel; der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte; die Frucht verjüngt sich nach dem Kelche und Stiele zu ziemlich gleichmässig, nimmt oft auch nach dem Kelche zu stärker ab.

Kelch: halb geschlossen; Blättchen lang zugespitzt, mit nach aussen neigenden Spitzen; Kelcheinsenkung tief und eng, von kleinen Falten umgeben, die sich mitunter flach über die Frucht hinziehen.

Stiel: holzig, ziemlich kurz, bräunlich; Stieleinsenkung tief und eng, braun berostet.

Schale: fein, glatt, glänzend, beduftet; Grundfarbe bräunlichgelb, von der aber nur wenig zu sehen ist, da fast die ganze Frucht mit bräunlichem Carminroth bedeckt ist; bei beschatteten Früchten tritt die Grundfarbe reiner hervor. Punkte fein, zerstreut, braun; um Kelch und Stiel zeigen sich oft Rostflecken.

Fleisch: weiss, locker, saftreich, oft mit röthlichen Adern durchzogen, von wenig gewürztem, süssweinigem Geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer gross, Wandungen aufgerissen, zahlreiche, gut ausgebildete, kurz zugespitzte Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches herz-zwiebelförmig, kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre kurz-kegelförmig; Staubfäden mittelständig.

Reifzeit und Nutzung: October — Ende December; er hält sich zwar noch länger, verliert aber dann seinen Geschmack. Sehr bräuchbarer Apfel für die Wirthschaft.

Eigenschaften des Baumes: er wächst gut, wird nicht sehr gross, ist aber ungemein fruchtbar und nicht empfindlich, so dass er auch für rauhe Lagen empfohlen werden kann.

Sommertriebe schlank, schwach, wollig, etwas punktirt; Fruchtaugen stumpf-kegelförmig; Holzaugen klein, spitz, anliegende Blatt mässig gross, eiförmig, schwach gezähnt; Nebenblätter linienförmig.

Der Rothe Jungfernapfel gedeiht in jedem Boden und eignet sich auch in rauhen Lagen zur Bepflanzung der Wege und Felder.