Oberdieck's-Reinette.

Diel IV. l; Luc. VIII. l. a; Hogg III. l. A.

** †† Januar—März.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wurde von Dr. Lucas in einem Garten bei Cannstadt in Württemberg auf unveredeltem Kernstamm gefunden und nach Oberdieck benannt. In Deutschland ist sie noch nicht so verbreitet, wie sie es wegen ihrer Güte und Tragbarkeit verdient.

Literatur und Synonyme:

  1. Oberdieck's Reinette (Lucas, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 491).

  2. Reinette Oberdieck (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 427).

  3. Reinette d'Oberdieck (Thomas, Guide pratique, 1876, S. 143).

  4. Oberdieck's Reinette (Lucas, Illustrirte Monatshefte für Obst- und Weinbau, 1866, S. 5).

Gestalt: mittelgrosser, flach-kugelförmiger, etwa 80 mm breiter und 65 mm hoher Apfel; der Bauch sitzt nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach abrundet; nach dem Kelche nimmt sie stärker ab und endet mit stumpfer Spitze.

Kelch: offen; Blättchen grün, lang zugespitzt, mit nach aussen gebogenen Spitzen; Kelcheinsenkung tief und weit, schön Schüsselförmig, mit feinen Falten umgeben, die sich mitunter über den Rand der Kelchwölbung erheben.

Stiel: kurz, holzig, braun, etwas hervorragend; Stieleinsenkung tief und weit, strahlig berostet.

Schale: fein, etwas geschmeidig, matt glänzend, durch zahlreiche, feine Punkte rauh, grünlich-gelb, auf der Sonnenseite schwach geröthet; Punkte zahlreich und über die ganze Frucht verbreitet, oft eckig und auf der Sonnenseite roth umsäumt.

Fleisch: gelblich-weiss, fein, saftreich, von schwach quittenartig gewürztem, süssweinigem Geschmacke.

Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer geräumig, geschlossen oder wenig geöffnet, Wandungen aufgerissen, zahlreiche, lang zugespitzte, hellbraune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches herz-zwiebelförmig, kelchwärts stark zugespitzt; Kelchröhre kurz-kegelförmig; Staubfäden mittelständig.

Reife und Nutzung: Januar bis März. Sehr gute Frucht für die Tafel, aber auch für die Wirthschaft sehr brauchbar.

Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, ist sehr tragbar, bildet schöne Pyramide, gedeiht in jedem Boden und ist nicht empfindlich. An Pyramiden und Horizontal-Cordons werden die Früchte besonders gross und schön.

Sommertriebe mässig stark und lang, bräunlich-roth, am oberen Theile wollig, schwach punktirt; Fruchtaugen stumpf-kegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, abstehend; Blatt länglich-eiförmig, mässig gross, schwach gezähnt; Blattstiel kurz und stark; Nebenblätter linienförmig.