Ribston Pepping.

Diel VI. 4; Luc. XII. 2. b; Hogg III. l. 6.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: er ist englischen Ursprungs und besitzt die weiteste Verbreitung; vor fast 200 Jahren soll er auf dem Schlosse Ribston in der Grafschaft York entstanden sein. Zur allgemeinen Anpflanzung wurde er in Trier im Jahre 1874 von der 7. Versammlung deutscher Pomologen und von der 8. in Potsdam im Jahre 1877 zur Erziehung von Horizontal-Cordons empfohlen. In Deutschland, Frankreich, Holland und Amerika ist er sehr verbreitet.

Literatur und Synonyme:

  1. Ribston's Pepping (Diel, Kernobstsorten, 1813, XI. S. 93);

  2. Englische Granat-Reinette (Diel XI. S. 134);

  3. Traver's Reinette (Diel A—B. 1832, VI. S. 108);

  4. Pepin Ribston (Forsyth, Treatise on the culture and management of fruit trees traduction francaise de Pietet-Maltet, 1805, No. 33);

  5. Formosa Pippin, (Lindley, Guide to the orchard and kitchen garden, 1831, S. 80. No. 55);

  6. Reinette de Traves (Mas, le verger, 1868, No. 9);

  7. Ribston Pepping (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 161).

Gestalt: mittelgrosser, etwa 70 mm. breiter, 70 mm. hoher, meist kugelförmig gebauter Apfel; der Bauch sitzt etwas unter der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund und etwas zugespitzt nach dem Kelche zu ab.

Kelch: geschlossen; Blättchen klein, breit, zugespitzt, wollig, aufrecht mit nach innen gebogenen Spitzen; Kelcheinsenkung flach, entsprechend weit, oft berostet, mit einigen flachen Falten, die heraustreten und wenig bemerklich über die Frucht verlaufen.

Stiel: kurz, holzig, wenig heraustretend; Stieleinsenkung mitteltief, nicht weit, wenig berostet.

Schale: glatt, vom Baume gelblich grün, lagerreif fast goldgelb, auf der Sonnenseite trübroth oder carmoisinroth verwaschen und gestreift, in der Röthe oft grau punktirt; Punkte zerstreut, wenig bemerklich. Rostanflüge finden sich besonders um Kelch und Stiel; Geruch merklich gewürzt.

Fleisch: gelblich weiss, fein, fest, später mürbe, von eigenthümlichem, gewürztem, weinartigem Reinettengeschmacke.

Kernhaus: offen; Fächer mittelgross, zum Theil unvollkommen entwickelte, rundlich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch zwiebelförmig, stielwärts und kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig; Staubfäden etwas unter der Mitte entspringend.

Reifzeit und Nützung: vorzüglicher Apfel für die Tafel und Wirthschaft, sowie auch zu Cider; er wird Ende November reif und hält sich bis zum Frühjahr.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet schöne breite Kronen, trägt zwar etwas spät, aber dann recht willig, und liefert selbst in ungünstigen Jahren Früchte; in jedem Boden kommt er gut fort, gedeihet noch in rauhen Lagen, liebt aber mässig feuchten Boden.

Sommertriebe schlank, braunroth, wollig, stark punktirt; Blütnenaugen stumpf kegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, wollig, anliegend; Blätter mittelgross, elliptisch-eiförmig, zugespitzt, auf der Unterfläche wollig, am Rande scharf gezähnt; Blattstiele kurz, stark wollig; Nebenblätter lang, breit linienförmig, abstehend.

Die ansehnlichen Früchte halten sich im Winter sehr gut und sollte diese Sorte bei allen Anpflanzungen sehr berücksichtigt werden. Zur Anpflanzung als Pyramide und Cordons kann ich ihn ebenfalls sehr empfehlen; er trägt sehr früh und dankbar und werden die Früchte gross und schön. Er blüht zwar früh, ist aber nicht empfindlich.