Champagner-Reinette.

Diel IV. 1; Luc. III. (VIII.) l. b; Hogg. III, 1. A.

* †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie ist deutschen Ursprungs, über ihre Entstehung aber nichts genaueres bekannt. Diel beschrieb sie zuerst im Jahre 1799 als Loskrieger, unter welchem Namen sie noch in Süddeutschland bekannt ist. Auf der zweiten Versammlung deutscher Pomologen zu Gotha im Jahre 1857 wurde sie zum allgemeinen Anbau empfohlen und ist seitdem vielfach verbreitet.

Literatur und Synonyme:

  1. Loskrieger (Diel, Kernobstsorten, 1799, I. S. 85).

  2. Champagner-Reinette (Diel, 1800, III. S. 122).

  3. Reinette de Versailles (Diel, 1828, S. 93).

  4. Champagner Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 67, S. 125).

  5. Reinette de Champagne (Mas, le Verger, 1868, IV. No. 33).

  6. Loskrieger (Charles Downing, the Fruits and fruit trees of America, 1869, S. 122).

Gestalt: mittelgrosser, etwa 65 mm. breiter, 50 mm. hoher, schön geformter flacher Apfel; der Bauch sitzt in der Mitte und rundet sich nach Kelch und Spitze gleichmässig ab.

Kelch: geschlossen, Blättchen grün, wollig, ziemlich breit, aufrecht, zusammenneigend; Kelcheinsenkung ziemlich flach, weit ausgeschweift, am Rande mit scharf ausgeprägten, karakteristischen schmalen Falten umgeben, die sich bei einzelnen Früchten schwach über den Rand hinziehen.

Stiel: holzig, mässig dick, etwa 15 mm. lang, bräunlich grün, wollig, weit herausragend; Stieleinsenkung weit und tief, hellbraun strahlig berostet.

Schale: glatt, glänzend, vom Baume grünlich gelb, beduftet, lagerreif citronengelb, auf der Sonnenseite zart rosenroth angehaucht und verwaschen; Rostpunkte kommen selten vor; Schalenpunkte fein, zahlreich, weisslich. Um Kelch und Stiel erscheinen an einzelnen Früchten feine zimmetfarbene Rostanflüge.

Fleisch: weiss, fein, anfangs härtlich, später mürbe, saftig, von angenehmem, weinsäuerlichem, nicht gewürzhaftem Zuckergeschmacke.

Kernhaus: hohlachsig, Kammern klein, oft geöffnet, gut entwickelte dunkelbraune, rundlichovale, kurz zugespitzte Samen enthaltend. Der durch die grünlichen Gefassbündel umgrenzte Theil des Fleisches flachzwiebelförmig, stielwärts flach abgerundet, kelchwärts sanft zugespitzt. Kelchröhre sehr kurz, klein, Staubfäden an der Basis entspringend.

Reife und Nutzung: vorzüglicher Wirthschaftsapfel, besonders zum Dörren und zur Mostbereitung, doch auch noch für die Tafel brauchbar. Die Lagerreife beginnt nach Neujahr und hält sich die Frucht bis in den Juni.

Eigenschaften des Baumes: derselbe wächst schwach, wird mittelgross, bildet gedrungene, runde Kronen, ist sehr tragbar und gedeiht in jedem Boden gleich gut. Die Früchte sitzen fest, sind vom Baum ungeniessbar, sie eignet sich deshalb vorzüglich zur Bepflanzung der Wege und Strassen.

Die Holzzweige sind von mittlerer Stärke und Länge, braunroth, wollig, zerstreut punktirt; Fruchtaugen abgestumpft, kegelförmig, wollig; Holzaugen länglich, spitz, angedrückt; Blätter gross, rundlich oder eilanzettlich, auf der Oberfläche dunkelgrün, auf der Unterfläche wollig, scharf gezähnt; Blattstiel kurz, kräftig; Nebenblätter sehr entwickelt, linienförmig.