Coulon's-Reinette.

Diel II, 4; Luc. VII. 2. b; Hogg III. l. B.

** †† December—März.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wurde vom Baumschulenbesitzer Coulon in Lüttich gezogen; der Baum trug zuerst 1856. Wegen ihrer Aehnlichkeit im Geschmack mit der Pariser Rambour-Reinette erhielt sie sehr bald grossen Ruf und ist deshalb schon ziemlich verbreitet. Auf meine Empfehlung wurde sie in der 7. Versammlung deutscher Pomologen zu Trier, 1874, unter die 50 zur allgemeinen Anpflanzung und auf der 8. zu Potsdam, 1877, unter die 10 zur Erziehung von Horizontal-Cordons bezeichneten Sorten aufgenommen. Es ist eine ausgezeichnete Frucht, die recht häufig angepflanzt zu werden verdient.

Literatur und Synonyme:

  1. Reinette Coulon (Bivort, Annales de pom. VI. S. 83).

  2. Culon Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 490).

Gestalt: grosser, etwa 80 mm breiter, 75 mm hoher, flachrunder Apfel; der Bauch sitzt mehr nach dem Stiele hin; die Frucht wölbt sich um denselben plattrund ab, während sie sich nach dem Kelche zu merklich stärker verjüngt.

Kelch: halboffen oder geschlossen; Blättchen grün, wenig wollig, ziemlich breit und kurz, mit nach innen gebogenen Spitzen; Kelcheinsenkung eng und flach, schön gerundet, am Rande mit einigen Falten, die flach und breit über die Frucht sich bis zur Stieleinsenkung hinziehen.

Stiel: kurz, stark, braun; Stieleinsenkung weit, tief, strahlig berostet.

Schale: schwach glänzend, durch feinen Rost ziemlich rauh, ausserdem noch mit Schalenpunkten besetzt, vom Baume gelblich-grün, lagerreif fast goldgelb, auf der Sonnenseite carminroth gestreift und verwaschen. Rostanflüge und Rostflecken finden sich fast auf der ganzen Frucht zerstreut.

Fleisch: gelblich weiss, fein, saftreich, mürbe, von edlem, eigenthümlichem, gewürzhaftem und süssweinigem Geschmack.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer klein, geöffnet, meist unvollkommene, eirunde, lang zugespitzte, schwarzbraune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, kelchwärts sanft zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig, tief und gross; Staubfäden da entspringend, wo sich die Röhre verengt.

Reifzeit und Nutzung: eine vorzügliche Tafel- und Wirthschaftsfrucht, die der Wintergoldparmäne nicht nachsteht Die Lagerreife beginnt im November; die Frucht hält sich bis in den März.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr lebhaft, bildet eine kugelförmige Krone, ist ungemein fruchtbar, gedeiht in jedem Boden und ist gegen rauhes Klima nicht empfindlich. Zur Anpflanzung als Pyramide und Horizontal-Cordons kann ich die Coulon's-Reinette ebenfalls sehr empfehlen.

Sommertriebe stark, braunroth, zahlreich fein - punktirt, schwach silberhäutig, wollig; Fruchtaugen eirund, braunroth, wollig; Holzaugen kegelförmig, braun, anliegend; Blätter gross, eilanzettlich, mit vorgezogener Spitze, tief und scharf gezähnt, dunkelgrün, unterseits graugrün, wollig; Blattstiele stark, mittellang; Nebenblätter linienförmig.