Englische Spital-Reinette.

Diel IV. 3; Luc. XI. 1. a; Hogg III. 1. D.

** ! †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: er ist englischen Ursprungs, entstand in der Grafschaft Yorkshire und zwar in dem Dorfe Syke-House; der Name Spital-Reinette ist eine falsche üebersetzung von Syke-House. In England und Deutschland ist er sehr verbreitet und allgemein beliebt. Die zweite Versammlung deutscher Pomologen zu Gotha im Jahre 1857 nahm ihn unter die zu empfehlenden Sorten auf und die 8. Versammlung zu Potsdam empfahl ihn zur Erziehung als Pyramide.

Literatur und Synonyme:

  1. Roussette de Sykehouse (William Forsyth, Traité de la culture des arbres fruitiers, traduction de Pictet-Mallet, 1805, S. 93, No. 38).

  2. Englische Spital-Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1809, XVI, 139).

  3. Mennoniten-Reinette (Diel 16, 169).

  4. Reinette de Syke-House (André Leroy, Dictionnaire de pomologie No. 506).

  5. Englische SpitalReinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 62).

Gestalt: kleiner, etwa 65 mm breiter, 50 mm hoher, flach gedrückter Apfel; der Bauch sitzt wenig unter der Mitte und flacht sich um Kelch und Stiel herum plattrund ab.

Kelch: offen oder halboffen; Blättchen grün, spitz, wollig; Kelcheinsenkung flach, breit, mit wenig bemerkbaren Falten.

Stiel: holzig, mässig dick, braun, kurz, bisweilen etwas herausragend; Stieleinsenkung flach, schmal, stark berostet.

Schale: fein, von Rostfiguren, welche meist die ganze Frucht bedecken, etwas rauh; ausserdem kaum bemerkbare Punkte; vom Baume grünlich gelb, an der Sonnenseite hellbraun geröthet, lagerreif ockergelb.

Fleisch: gelblichweiss, fein, mürbe, von angenehmem, weinsäuerlichem, wenig gewürzhaftem Zuckergeschmacke. Geruch schwach.

Kernhaus: schwach hohlachsig; Fächer wenig geöffnet, gut ausgebildete, rundlich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts wenig erhebend, kelchwärts sanft zugespitzt; Kelchhöhle kurz kegelförmig; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: vorzüglicher Tafel- und Wirthschaftsapfel; er zeitigt im November und hält sich, spät abgenommen und gut aufbewahrt, bis zum Frühjahr.

Eigenschaften des Baumes: er wächst schwach, bildet kugelige Kronen, ist sehr fruchtbar, gedeiht in jedem Boden und ist bei uns nicht empfindlich.

Sommertriebe schlank, braun, schwach punktirt, wollig; Fruchtaugen stumpf kegelförmig; Holzaugen stumpf, wollig; Blätter gross, eilanzettlich oder eirund oval, scharf gezähnt, unterseits wenig wollig; Blattstiele sehr lang, schwach wollig; Afterblätter lang, linienförmig.