Graue französische Reinette.

Diel IV. 3; Luc. XI. l. b; Hogg III. l. (A) D.

** †† December bis Frühjahr.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie ist französischen Ursprungs, sehr alt und kann bis in das 16. Jahrhundert hinein nachgewiesen werden. In Deutschland ist sie sehr verbreitet; zum allgemeinen Anbau wurde sie von der 7. Versammlung deutscher Pomologen zu Trier im Jahre 1874 empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Reinette toute grise (Triquel, Instructions pour les arbres fruitiers, 1653. S. 229).

  2. Reinette grise de Grandville (Calvel, Traité complet sur les pépinières, 1805, III. 56).

  3. Aechte graue französische Reinette (Diel, I. S. 168).

  4. Graue französische Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 429).

  5. Reinette grise (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie No. 407).

  6. Belle-Fille (Thompson, Catalogue of fruits cultivated in the garden of the Horticultural Society of London, 1842 No. 663).

Gestalt: ziemlich grosse, etwa 85 mm breite, 75 mm hohe, flachrunde, etwas hochaussehende, häufig unregelmässige Frucht. Der Bauch sitzt in der Mitte; nach dem Stiele wölbt sich die Frucht flach, nach dem Kelche nimmt sie etwas stärker ab und endet mit abgestumpfter Spitze.

Kelch: geschlossen; Blättchen ziemlich breit und spitz, zusammen geneigt, mit zurückgeschlagenen Spitzen; Kelcheinsenkung tief und entsprechend breit, von feinen Falten umgeben.

Stiel: holzig, kurz, kaum herausragend; Stieleinsenkung tief, nicht sehr breit, rostfarbig.

Schale: von zahlreichen Rostfiguren rauh, olivengrün, an der Sonnenseite zuweilen mit schmutzigem Braunroth überzogen; über die Grundfarbe verbreitet sich ein glanzloser, aufgesprungener, rauher Ueberzug, der oft ganze Seiten so bedeckt, dass von der Grundfarbe nichts zu sehen ist. Weissgraue Punkte wenig sichtbar. Geruch schwach.

Fleisch: grünlich-gelb, feinzellig, weich, locker, bei guter Aulbewahrung saftig, sonst leicht welkend; von weinsäuerlichem, etwas moschusartigem Geschmack.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer offen, geräumig, eirunde, langzugespitzte Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, kelchwärts kurz zugespitzt; Kelchröhre breit kegelförmig; Staubfäden tief unten entspringend.

Reife und Nutzung: ausgezeichnete Frucht für die Wirthschaft, aber auch für die Tafel noch brauchbar; sie zeitigt im December und hält sich gut, aufbewahrt bis zum Sommer.

Eigenschaften des Baumes: er wächst stark, bildet eine breitgewölbte Krone, trägt reichlich, verlangt aber lehmhaltigen, kräftigen, feuchten und gut kultivirten Boden.

Sommertriebe kurz, violett-braunroth, oft olivengrün, zahlreich punktirt, schwach silberfarbig, wollig; Fruchtaugen abgestumpft kegelförmig, wollig; Holzaugen kurz, wollig; Blatt gross, rundlich oval, lang zugespitzt, scharf gezähnt; Afterblätter linienförmig.