Gaesdonker Reinette.

Diel IV. 1; Luc. VIII. 2. a; Hogg. III. 1. A.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wurde im Garten des Klosters von Gaesdonk bei Goch im Kreise von Cleve gefunden und durch Diel zuerst im Jahre 1821 bekannt gemacht. Auf meine Empfehlung wurde sie in Trier im Jahre 1874 von der Pomologen-Versammlung unter die 50 anzupflanzenden Sorten aufgenommen, kommt aber nur noch vereinzelt in einigen Gegenden Deutschlands vor.

Literatur und Synonyme:

  1. Gaesdonker Gold-Reinette (Diel, Kernobstsorten A—B. 1. 59. l821).

  2. Reinette de Gaesdonk (André Leroy, Dictionaire de pomologie, No. 404).

  3. Gaesdonker Reinette (Illustrirtes Handbuch No. 134).

Gestalt: kleiner, etwa 65 mm. breiter, 56 mm. hoher, plattrunder Apfel; der Bauch sitzt in der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund und etwas mehr zugespitzt nach dem Kelche ab.

Kelch: offen; Blättchen grün, ziemlich breit und lang, mit nach aussen gebogener Spitze; Kelcheinsenkung sehr breit, ziemlich tief, bisweilen faltig, aber auch nicht selten ganz glatt.

Stiel: von mittlerer Länge und Stärke, wenig hervortretend; Stieleinsenkung nicht sehr tief, eng, stark, strahlig berostet.

Schale: etwas rauh, wenig glänzend, vom Baume hellgrün, später grünlich gelb, auf der Sonnenseite matt braunroth verwaschen; beschattete Früchte ohne Röthe; Schalenpunkte häufig, die aber auf der Schattenseite in Rost übergehen und selbst Rostfiguren bilden können.

Fleisch: gelblich weiss, saftig, abknackend, von angenehm gewürztem, weinartigem Zuckergeschmacke.

Kernhaus: hohlachsig, Fächer klein, geschlossen, gut entwickelte, rundlich ovale, kurz zugespitzte, braune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches abgerundet zwiebelförmig, kelchwärts sanft zugespitzt; Kelchröhre kürz, trichterförmig; Staubfäden fast am Grunde entspringend.

Reife und Nutzung: ausgezeichneter Tafelapfel; aber auch zu allen wirthschaftlichen Zwecken zu verwenden und vorzüglichen Cider liefernd. Er wird im December lagerreif und dauert bei guter Aufbewahrung bis zum Juni.

Eigenschaften des Baumes: er wächst sehr lebhaft, bildet mittelgrosse, kugelförmige Kronen, ist ungemein tragbar, nimmt mit jedem Boden vorlieb und gedeiht selbst in rauhen Lagen noch gut.

Die Blüthe erscheint ziemlich spät, leidet daher selten von Nachtfrösten. Er darf nicht zu früh gepflückt werden, weil sonst die Früchte leicht welken.

Sommertriebe stark, lang, wollig, zerstreut punktirt, olivenbraun; Blüthenaugen stark, eiförmig, wollig; Holzaugen spitz, angedrückt; Blätter mittelgross, eiförmig zugespitzt, tiefgezähnt; Blattstiele lang, dick, wollig; Afterblätter breit linienförmig.