Harbert's Reinette.
Diel IV. 4; Luc. XII. 2. a; Hogg III. 1. B.
** †† December bis April.
eimath und Vorkommen: sie ist deutschen Ursprungs; Diel erhielt sie aus Westphalen von dem Landpfennigmeister Harbert zu Arnsberg und beschrieb ihn im Jahre 1828. In Gotha wurde sie im Jahre 1857 von der Versammlung deutscher Pomologen zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen und ist seitdem vielfach angepflanzt und verbreitet.
Literatur und Synonyme:
Harbert's reinettenartiger Rambour (Diel, Kernobstsorten, 26. S. 44. 1828).
Harbert's Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 344).
Gestalt: mittelgrosser, etwa 80 mm. breiter, 65 mm. hoher, breit abgestumpfter, nicht selten hoch aussehender Apfel; der Bauch sitzt etwas mehr nach dem Stiele hin, um den die Frucht sich plattrund abflacht, nach dem Kelche zu aber stärker abnimmt.
Kelch: offen; Blättchen ziemlich lang, spitz, mit nach aussen gebogener Spitze; Kelcheinsenkung ziemlich tief und breit, mit schwachen Falten umgeben.
Stiel: dünn, holzig, wenig heraustretend, an der Basis oft fleischig; Stieleinsenkung mässig tief und breit, strahlig berostet.
Schale: glatt, nicht fettig werdend, etwas glänzend, vom Baume strohgelb, während der Lagerreife goldgelb, auf der Sonnenseite hellcarmoisinroth gestreift; Punkte wenig bemerkbar; Rostanflüge finden sich nicht häufig.
Fleisch: gelblich weiss, fein, saltvoll, von gewürzhaftem, weinartigem Zuckergeschmacke, dem der Reinette von Orleans nicht unähnlich.
Kernhaus: hohlachsig, Fächer geräumig, geöffnet, meist schlecht entwickelte, rundlich ovale, lang zugespitzte Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches flach zwiebelförmig, stielabwärts abgerundet, kelchwärts sanft zugespitzt. Kelchhöhle weit, offen, Staubfäden in der Mitte entspringend.
Reife und Nutzung: vorzügliche Frucht für die Tafel und Wirthschaft; sie zeitigt im December und hält sich bis zum Frühjahr; steht der Orleans-Reinette nahe, ohne jedoch ganz ihre Güte zu erreichen.
Eigenschaften des Baumes: er wächst unter allen Apfelsorten mit am kräftigsten, ist sehr gesund, trägt zwar spät, aber dann reichlich, kommt in schwerem und leichtem Boden gleich gut fort, und bildet eine breite Krone mit etwas abstehenden Aesten. Gegen ungünstige Witterung ist er nicht empfindlich und kann in nicht zu rauhen Gegenden an Wegen und Strassen angepflanzt werden. In zu trockenem Boden fallen die Früchte leicht ab.
Sommertriebe stark, schlank, wollig, silberhäutig, violettbraun, zerstreut punktirt; Blüthenaugen oval, gross, wollig; Holzaugen klein, kegelförmig, anliegend; Blätter gross, rundlich eiförmig, kurz zugespitzt, am Rande stark gezähnt; Blattstiel stark und lang; Afterblätter linienförmig.