Dietzer Goldreinette.

Diel IV. 4; Luc. XII. 2. a; Hogg III. l. B.

** ! †† December bis März.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie wurde von einem Bürger Biber zu Dietz an der Lahn aus dem Samen des Edelborsdorfers gezogen. In Deutschland ist sie wenig verbreitet, sie verdient wegen ihrer Güte und Tragbarkeit recht häufig angepflanzt zu werden.

Literatur und Synonyme:

  1. Dietzer Winter-Goldreinette (Diel, Versuch einer systematischen Beschreibung der Kernobstsorten, VI. S. 100).

  2. Dietzer Goldreinette (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 238).

  3. Reinette-dorée de Dietz (Thomas, Guide pratique, S. 141).

Gestalt: mittelgrosse, etwa 55 mm breite, 50 mm hohe, gewöhnlich hochaussehende Frucht; der Bauch sitzt nach dem Stiele zu, um den die Frucht sich flach abrundet, während sie

nach dem Kelche zu stärker abnimmt und mit stumpfer Spitze endet.

Kelch: offen; Blättchen kurz, aufrecht stehend, mitunter verkümmert; Kelcheinsenkung flach und eng, von feinen Falten umgeben.

Stiel: holzig, kaum hervorragend; Stieleinsenkung tief, entsprechend weit, sternförmig berostet.

Schale: glatt, etwas geschmeidig, vom Baume hell-citronengelb, lagerreif intensiver, auf der Sonnenseite schön hellroth verwaschen und gestreift. Sternförmige Punkte finden sich zahlreich, oft auch Rostanflüge und Warzen. Geruch fehlt.

Fleisch: sehr fein, gelblich-weiss, fest, saftreich, mürbe, von ausgezeichnetem, fein zimmetartigem Geschmack, ähnlich dem der Reinette von Orleans.

Kernhaus: geschlossen; Fächer eng, gut ausgebildete, dunkelbraune, ovale, kurz zugespitzte Samen enthaltend. Der durch die gelblichen Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch-zwiebelförmig, stielwärts kurz-, kelchwärts lang-zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig, klein; Staubfäden randständig.

Reifezeit und Nutzung: sie zeitigt im December und hält sich bis zum Frühjahr. Ausgezeichnete Frucht für die Tafel, aber auch eben so brauchbar für die Wirthschaft. Die Frucht muss möglichst lange am Baume hängen bleiben, weil sie, zu früh abgenommen, leicht welkt. Bei Regenwetter springt sie nicht auf.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet eine hochgebaute Krone, gedeiht in jedem nicht zu trocknen Boden und trägt gut.

Die Sommertriebe sind schlank, etwas wollig, bräunlich-roth, zahlreich punktirt. Fruchtaugen stumpf-eiförmig, wollig; Holzaugen klein, spitz, fein, wollig, abstehend; Blatt mittelgross, elliptisch-eiförmig, kurz zugespitzt, scharf gezähnt; Nebenblätter linienförmig. Die Blüthe erscheint ziemlich spät.