Muscat Reinette.

Diel IV. 2; Luc. X. 2. b; Hogg III. 1. B.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über ihren Ursprung ist nichts Genaues bekannt; wahrscheinlich stammt sie aus der Normandie, wo sie schon vor dem 17. Jahrhundert existirte. In Holland, Frankreich und Deutschland ist sie vielfach verbreitet und allgemein geschätzt. Auf meinen Vorschlag wurde sie in Trier im Jahre 1874 von der Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 zu empfehlenden Sorten aufgenommen; in der 8. zu Potsdam im Jahre 1877 wurde sie zur Erziehung als Pyramide empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Muscate (Olivier de Serres, le theâtre d'agriculture et ménage des champs, 1608, S. 626).

  2. Sucrée d'Hiver (Mayer, Pomona franconica, 1776, III. 135).

  3. Muskateller Reinette (Sickler, der deutsche Obstgärtner, 1799, XI. 158. No. 55).

  4. Muscaten - Reinette (Diel, 1800, 3. 169).

  5. Margil (Hooker, Pomona londonensis, 1813, Taf. 33).

  6. Reinette musquée (André Leroy, Dictionnaire de pomologie No. 425).

  7. Muscat-Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 57).

Gestalt: mittelgrosse, etwa 65 mm breite, 60 mm hohe, hochgebaute Frucht; der Bauch sitzt wenig unter der Mitte, flacht sich um den Stiel plattrund, etwas zugespitzt gegen den Kelch ab.

Kelch: geschlossen, Blättchen lang zugespitzt, wollig; Kelcheinsenkung flach, von kleinen Falten umgeben und mit zimmet-farbenem Rost bedeckt.

Stiel: dünn, bald kurz, bald lang, holzig; Stieleinsenkung flach, entsprechend breit, mitunter etwas berostet.

Schale: glatt, glänzend, etwas geschmeidig, vom Baume grünlich gelb, lagerreif citronengelb, auf der Sonnenseite, oft sogar über die Hälfte der ganzen Frucht, mit zahlreichen Carmoisin-Streifen versehen und punktirt, seltener verwaschen; Punkte zahlreich, gelblich, kaum sichtbar; Rostflecken finden sich häufig.

Fleisch: gelblich weiss, fein, mürbe, ausgezeichnet durch den stark gewürzhaften, muskatähnlichen Zuckergeschmack.

Kernhaus: hohlachsig, Fächer geschlossen, geräumig, gut ausgebildete, rundlich ovale, kurz zugespitzte kleine Samen enthaltend; der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts abgerundet, kelchwärts stumpf zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig, tief hinabgehend wie bei dem Gelben Bellefleur; Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: vorzügliche Tafelfrucht, aber ebenso brauchbar für die Wirthschaft und zu Cider; sie reift Ende November und hält sich bis zum Frühjahre.

Eigenschaften des Baumes: er wächst kräftig, bildet eine mittelgrosse, hoch kugelförmige Krone, trägt sehr dankbar, kommt in jedem tiefgründigen, etwas trockenen Boden gut fort und ist in der Blüthe nicht empfindlich; daher für rauhe Gegenden zu empfehlen.

Sommertriebe schlank, wenig punktirt, dunkelbraun, wollig; Fruchtaugen gross, stumpf eiförmig, wollig; Holzaugen stumpf, wollig, anliegend; Blätter eilanzettlich, unterseits wollig, stumpf-gezähnt; Blattstiele lang, dünn, wollig; Nebenblätter lang, linienförmig.