Orléans-Reinette.

Diel IV. 4; Luc. 2, a; Hogg III. l. B.

** ! †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über den Ursprung dieser in Deutschland sehr verbreiteten Frucht fehlen sichere Nachrichten. Wahrscheinlich stammt sie aus dem südwestlichen Deutschland; bei Orleans kommt sie fast gar nicht vor. Diel beschrieb sie zuerst im Jahre 1799 als Triumphreinette. In der zweiten Versammlung deutscher Pomologen zu Gotha im Jahre 1857 wurde sie zum allgemeinen Anbau empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Triumph-Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1799, I. S. 178).

  2. Orléans-Reinette (Diel, III. S. 226).

  3. New-Yorker Reinette (Diel V. S. 152).

  4. Court-pendu blanc (A. Bivort, Album de pomologie, 1851, IV. S. 59).

  5. Courtpendu de Tournay (Henneau, Annales de pomologie belge et étrangère, 1854, II. S. 25).

  6. Reinette d'Orléans (André Leroy, Dictionnaire de pomologie, No. 430).

  7. Orléans-Reinette (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, Nr. 64.

Gestalt: mittelgrosse, etwa 80 mm. breite, 70 mm. hohe, veränderliche, oft etwas plattgedrückte, bald auch hochgebaute Frucht; der Bauch sitzt wenig unter der Mitte und nimmt die Frucht nach dem Kelche zu mehr ab.

Kelch: offen, gross; Blättchen grün, breit und kurz, aufrecht mit nach aussen gebogener stumpfer Spitze; Kelcheinsenkung flach, breit, schön abgerundet, mit schwachen Falten umgeben, die in seltenen Fällen sich über die Frucht ausbreiten.

Stiel: kurz oder mittellang, fleischig, hellbraun, wollig, nicht hervortretend; Stieleinsenkung ziemlich tief, oft mit hellbraunem Roste bedeckt.

Schale: glatt, oft durch feinen Rost etwas rauh, glänzend, vom Baume grünlich gelb, in der Lagerreife goldgelb, auf der Sonnenseite bald mehr oder weniger braunroth gestreift und verwaschen; Rostpünktchen fein, zerstreut, oft sternförmig wie bei der Pariser Rambour-Reinette, im Roth bräunlichgelb umflossen.

Fleisch: gelblich, zart, saftig, von köstlichem, gewürztem, weinsäuerlichem Geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Kammern verhältnissmässig klein, geschlossen, selten geöffnet, gut entwickelte, rundlich ovale, langzugespitzte, dunkelbraune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch zwiebelförmig, stielwärts flach abgerundet, kelchwärts stark zugespitzt; Kelchröhre trichterförmig, ziemlich tief hinabgehend; Staubfäden über der Mitte entspringend. Geruch sehr angenehm.

Reife und Nutzung: zeitigt im November und hält sich gut aufbewahrt bis in den April. Gehört jedenfalls zu den vorzüglichsten Tafeläpfeln, kann aber auch zu allen Wirthschaftszwecken und zu Cider verwendet werden. Er muss möglichst lange am Baume hängen bleiben, weil er sonst leicht welk wird. Bei grosser Feuchtigkeit und vielem Regen springt die Frucht auf.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet schöne hochgehende, breit pyramidenförmige Kronen, ist ebenso fruchtbar wie die Winter-Goldparmäne, verlangt aber kräftigen, feuchten Boden und eine etwas geschützte Lage. An Zwergbäumen, Pyramiden, Palmetten und Horizontal-Cordons, wozu ich ihn sehr empfehlen kann, werden die Früchte besonders gross und schön.

Die Sommerzweige sind mittelstark, zahlreich, dick, aufrecht, wollig, rothbraun, zerstreut punktirt; Fruchtaugen stumpf kegelförmig, wollig; Holzaugen eiförmig, anliegend; Blätter mittelgross, eiförmig zugespitzt, fein gezähnt; die Oberfläche dunkelgrün, Unterfläche etwas wollig; Blattstiele kräftig, wollig, mittellang; Afterblätter linienförmig, abstehend.

In milden Gegenden eignet er sich zur Bepflanzung der Wege und Strassen.