Tiefblüthe.

Diel II. 2; Luc. IV. 2 a; Hogg III. l. B.

** †† Januar—April.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: sie ist in der Umgegend von Naumburg sehr verbreitet; über ihre Entstehung ist Zuverlässiges nicht bekannt. In der Versammlung deutscher Pomologen zu Görlitz im Jahre 1863 empfahl sie bereits Stadtrath Thränhardt zu Naumburg zur vermehrten Anpflanzung. Den Namen hat sie von dem tiefliegenden Kelche.

Literatur und Synonyme:

  1. Tiefblüthe (Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 469.

  2. Tiefblüthe (Lauche, Handbuch der Obstkunde, No. 99. S. 283).

  3. Tiefblüthe (Thomas, Guide pratique, S. 150).

Gestalt: flach-kugelförmige, etwa 80 mm breite, 70 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt in der Mitte, selten etwas mehr nach dem Kelche zu; die Frucht rundet sich nach dem Kelche und dem Stiele ziemlich gleichmässig ab und ist an beiden Seiten stark abgestumpft.

Kelch: offen; Blättchen schmal, lang, oft verstümmelt; Kelcheinsenkung sehr tief und weit, von breiten Falten umgeben, die bei regelmässig ausgebildeten Früchten flach über die Frucht verlaufen. Die eine Seite der Frucht ist häufig stärker entwickelt als die andere.

Stiel: sehr kurz, holzig, kaum hervorragend; Stieleinsenkung weit und tief, glatt oder zimmtfarbig berostet.

Schale: fein, glänzend, im Liegen geschmeidig, vom Baum wachsartig grünlich-weiss, später hellgelb, auf der Sonnenseite schön geröthet; weniger besonnte Früchte sind nur gestreift. Punkte zerstreut, fein; Geruch schwach.

Fleisch: gelblich-weiss, fein, saftreich, von schwach gewürzigem, süssweinigem Geschmacke.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer geöffnet, geräumig, gut ausgebildete, mittelgrosse, lang-zugespitzte, braune Samen enthaltend. Der durch die Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch-zwiebelförmig, stiel- und kelchwärts kurz zugespitzt. Kelchröhre flach-trichterförmig; Staubfäden hoch oben entspringend.

Reife und Nutzung: Januar bis Sommer. Vortreffliche Frucht für die Wirthschaft.

Eigenschaften des Baumes: er wächst mässig stark, ist sehr fruchtbar, kommt in jedem nicht zu trockenen Boden fort und ist nicht empfindlich.

Sommertriebe mässig stark, wollig, braunroth, schwach punktirt; Fruchtaugen stumpf-zugespitzt; Holzaugen klein, spitz; Blatt eirund oder langeiförmig, flach, stumpf-gezähnt; Nebenblätter klein, linienförmig.

Die Blüthen erscheinen ziemlich spät. Zur Bepflanzung der Landstrassen ist die Tiefblüthe sehr zu empfehlen.