Deutscher Goldpepping.

Diel IV. 1.; Luc. VIII. 2. b; Hogg III. 1. A.

** †† Winter.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über seine Heimath ist nichts Sicheres bekannt; seit langer Zeit wird er in Herrenhausen bei Hannover als Pepping allemand kultivirt und ist von dort aus vielfach verbreitet worden. Oberdieck machte schon im Jahre 1860 zu Berlin darauf aufmerksam; aber erst im Jahre 1874 wurde er in Trier von der deutschen Pomologen-Versammlung zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen.

Literatur und Synonyme:

  1. Herrenhäuser deutscher Pepping (Diel, Verzeichniss der Obstsorten, 1833, II. S. 43).

  2. Allemande (Charles Downing, the Fruits and fruit trees of America, 1869, S. 74).

  3. d'or d'Allemagne (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 303).

  4. Hoya'scher Goldpepping (Oberdieck, Anleitung etc. S. 157).

  5. Deutscher Goldpepping (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde No. 51).

Gestalt: kleine, etwa 55 mm breite, 45 mm hohe, plattrunde, oft auch hochaussehende Frucht; der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte und flacht sich nach Kelch und Stiel gleichmässig ab.

Kelch: halboffen oder geschlossen; Blättchen grün, lang zugespitzt, wollig, mit zurückgeschlagenen Spitzen, Kelcheinsenkung weit, tief, schüsselförmig, bisweilen von einigen feinen Falten umgeben.

Stiel: kurz, oft sehr kurz und fleischig, braun; Stieleinsenkung flach, mässig breit, bisweilen vom kurzen, an der Basis fleischig gewordenen Stiel fast ganz ausgefüllt, fein hellbraun berostet.

Schale: oft von zimmetartigem Roste etwas rauh, vom Baume grüngelb, lagerreif-goldgelb; Röthe findet sich nur selten; Punkte rostfarbig, sternförmig; Geruch schwach.

Fleisch: gelblich, fein, saftig, von eigenthümlichem, gewürzhaftem, ausgezeichnetem, süssweinigem Geschmacke.

Kernhaus: wenig hohlachsig; Fächer geschlossen, klein, gut entwickelte, eirund-ovale, kurz zugespitzte, braune, verhältnissmässig grosse Samen enthaltend; der durch Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches hoch-zwiebelförmig, stielwärts und kelchwärts lang zugespitzt; Kelchröhre kurz-trichterförmig, Staubfäden in der Mitte entspringend.

Reife und Nutzung: vorzügliche Tafelfrucht, doch auch für die Wirthschaft geschätzt; sie wird im December lagerreif, hält sich bis in den Mai und muss möglichst lange am Baume hängen bleiben.

Eigenschaften des Baumes: er wächst gut, bildet eine schöne, hochgebaute Krone, ist ungemein tragbar, kommt in jedem guten Boden fort und ist nicht empfindlich.

Die Sommertriebe sind lang, gerade, bräunlich, stark punktirt; Blüthenaugen gross, stumpf-eiförmig, wollig; Holzaugen spitzkegelförmig, anliegend; Blatt oval, zugespitzt, glänzend-grün, scharf gezähnt; Blattstiel kurz, grün, oft, wie auch die Mittelrippe röthlich angelaufen; Afterblätter kurz, breit-linienförmig.

Die Blüthe tritt ziemlich spät ein.