Graue Herbst-Reinette.

Diel IV. 3; Luc. XI. l. a; Hogg II. l. D.

** †† October, November.

HAUPTMENU SORTENVERZEICHNIS VORIGE

NÄCHSTE

 

 

eimath und Vorkommen: über ihre Entstehung ist nichts Näheres bekannt. Diel hält sie für eine holländische Züchtung; sie kann aber auch aus England stammen, da sie dom Claude Saint-Etienne 1670 zuerst als Reinette grise d'Angleterre beschrieb und für eine aus England eingeführte Sorte hielt.

Literatur und Synonyme:

  1. Reinette grise d'Angleterre (dom Claude Saint-Etienne, Nouvelle instruction pour connaître les bons fruits, 1670, p. 216).

  2. Grosse Reinette grise plate (Herlet, l'Abrégé des bons fruits, edition de 1690, p. 133).

  3. Graue Herbst-Reinette (Diel, Kernobstsorten, 1800, II. S. 94).

  4. Reinette grise d'automne (André Leroy, Dictionnaire de Pomologie, No. 408).

  5. Graue Herbst-Reinette (v. Flotow, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, No. 61).

Gestalt: sehr grosse, flach kugelförmige, 84 mm breite und 70 mm hohe Frucht; der Bauch sitzt nach dem Stiele hin, um den die Frucht sich flach abrundet, während sie nach dem Kelche hin merklicher abnimmt.

Kelch: offen oder halb geschlossen; Blättchen lang, wollig, aufrecht; Kelcheinsenkung tief und eng, mit starken Falten umgeben, die sich flach über die Frucht verbreiten, die Form auf der einen Seite oft niedriger und die Rundung ungleich machen.

Stiel: kurz, dick, wollig; Stieleinsenkung tief, eng, mit braunem Rost bekleidet.

Schale: rauh, hellgrün, auf der Sonnenseite nur etwas gelber, mehr oder weniger ganz mit bräunlichem Rost und mit Rostfiguren überzogen; die Grundfarbe ist mehr frei und der Rost nicht so stark, wie bei der Grauen französischen Reinette. Punkte zerstreut, gross, eckig oder rundlich, hellbraun oder weissgrau.

Fleisch: grünlich gelb, fein, mürbe, saftig, von angenehmem, mildem, schwachgewürztem Geschmacke. Geruch angenehm.

Kernhaus: hohlachsig; Fächer geräumig, kleine, oft wenig ausgebildete, kurz zugespitzte, dunkelbraune Samen enthaltend. Der durch die grünen Gefässbündel umgrenzte Theil des Fleisches zwiebelförmig, stielwärts herzförmig aufsteigend, kelchwärts lang zugespitzt; Kelchröhre kurztrichterförmig; Staubfäden mittelständig.

Reife und Nutzung: October, November. Für Tafel und Wirthschaft gleich brauchbar.

Eigenschaften des Baumes: er wächst lebhaft, bildet hochkugelförmige Kronen, ist sehr fruchtbar, verlangt aber einen guten nicht zu trocknen Boden. Er eignet sich auch als Feld-und Strassenbaum.

Sommertriebe aufrecht, kurz, dick, wollig, olivenbraun, fein punktirt; Augen mittelgross, eiförmig, anliegend, wollig; Blätter klein, eiförmig, glatt, schwach gezähnt; Blattstiel kurz, stark, wollig; Nebenblätter linienförmig.